Märkte am Mittag

Börsianer warten auf neue Impulse

Dem Dax fehlen am Donnerstag die Impulse. Daran können auch die guten Exportzahlen Deutschlands nichts ändern. Negative Nachrichten befördern Hellofresh und die Deutsche Bank ins Minus.

Börsianer warten auf neue Impulse

Dax mit lustlosem Handel: Der Dax hat am Donnerstag etwas nachgegeben. Mit einem Minus von 0,12% zeigte die Kurstafel gegen Mittag 15.668 Punkte an. Der deutsche Leitindex sank damit wieder unter die 50-Tage-Durchschnittslinie für den mittelfristigen Trend. Nach der fulminanten Erholung zu Wochenbeginn und dem schwächeren Vortag verläuft das Geschehen bislang in recht ruhigen Bahnen. Es sei ein klar lustloser Handel, dem die Impulse fehlten, konstatierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Auch von den überraschend positiven Exportzahlen Deutschlands ließen sich die Aktionäre zu keinen größeren Kursreaktionen hinreißen. Im Oktober exportierte die Unternehmen 4,1% mehr gegenüber dem Vormonat – eine deutlich stärke Steigerung als Ökonomen prognostiziert hatten. Einen großen Anteil daran hatten Nachholeffekte in der Automobilindustrie.

Neue Impulse könnten morgen von den US-Inflationsdaten ausgehen. Bis dahin bestimmen vor allem die Nachrichten rund um die Virus-Variante Omikron weiterhin das Geschehen an den Aktienmärkten.

Unter den Einzelwerten könnte Volkswagen in den Fokus rücken. Nach einem wochenlangen Machtkampf um die Zukunft von Konzern-Chef Herbert Diess soll der Aufsichtsrat des Autobauers nun einen Kompromiss beschließen. Die nach langwierigen Verhandlungen gefundene Lösung sieht Insidern zufolge vor, dass Diess Vorstandschef bleibt, sich aber künftig auf strategische Fragen der Konzernführung konzentriert. Bergab ging es bis zum Mittag für die Deutsche Bank und Hellofresh. Ein Medienbericht über offenbar neuen Ärger mit der US-Justiz belastete die Papiere des Geldinstituts. Sie verloren am Dax-Ende 2,4%. Die Aktie des Kochboxen-Lieferanten Hellofresh leidet weiterhin unter der veröffentlichten Prognose für das kommende Geschäftsjahr, das die Investoren enttäuscht hat. Nachdem die Papiere gestern um fast 11% einbrachen, geht es am Donnerstag bis zum Mittag weitere 2% nach unten.

Asiatische Märkte nervös vor US-Inflationsdaten: Die asiatischen Börsen können sich am Donnerstag zunächst auf keine gemeinsame Richtung einigen. Zwar ließ die Sorge über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Omikron-Variante nach, doch die anstehenden US-Inflationsdaten verunsicherten die Anleger. „Die Volatilität bleibt erhöht, da die Nachrichten rund um Omikron weiter auf sich warten lassen“, sagten die Analysten der ANZ Bank. Und eine Beschleunigung des Taperings durch die US-Notenbank Fed werde fast schon als „ausgemachte Sache“ gehandelt. Allerdings könnte ein hoher Verbraucherpreisindex die Hoffnungen auf eine Zinserhöhung im zweiten Quartal kommenden Jahres schüren.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf faktisch unverändert bei 28.848 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,3% und lag bei 1996 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 1% im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 1,8%. Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 113,67 Yen und stagnierte bei 6,3440 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9205 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1% auf 1,1333 Dollar und gab 0,1% auf 1,0434 Franken nach. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,3205 Dollar.

Ölpreise legen weiter zu: Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Wie das Opec-Sekretariat am Donnerstag in Wien mitteilte, betrug der Korbpreis am Mittwoch 75,09 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das waren 48 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.