Capital Group setzt auf Europas Luxuswerte
Nach Ansicht der Investmentgesellschaft Capital Group sind Dividendentitel derzeit nicht überbewertet. Einerseits fielen die Gewinnschätzungen in Europa und den USA positiv aus – andererseits sei die Risikoprämie am Aktienmarkt infolge der niedrigen Zinsniveaus gegenüber risikolosen Staatsanleihen hoch. „Dies ist der entscheidende Unterschied gegenüber der Situation am Aktienmarkt während der Dotcom-Bubble vor rund 20 Jahren“, sagt Martyn Hole, Investmentdirektor für Aktien bei Capital Group, im Interview der Börsen-Zeitung.
Hinsichtlich einer Straffung der Geldpolitik zeigt sich Hole indes entspannt, da die Fed in der Reaktion auf Inflationsanstiege inzwischen über mehr Spielraum verfüge und aktuell besonders das Ziel der Vollbeschäftigung im Fokus stehe. Die Geldpolitik in den USA werde daher vermutlich bis etwa 2025 locker bleiben. In Europa sei die Lage ähnlich, da die Europäische Zentralbank Lehren aus dem Jahr 2011 gezogen habe, als sie die Zügel nach der Finanzkrise wieder zu schnell angezogen habe. Langfristig sei der europäische Aktienmarkt aufgrund der im internationalen Vergleich hohen Risikoprämie interessant – besonders die Unternehmen der Luxusgüterbranche böten Chancen. „Die gibt es in dieser Form weder in den USA noch in Asien“, sagt Hole.