Cherry und Bike24 legen ihre Preisspannen fest
Der Dresdner Online-Fahrradhändler Bike24 und der Tastaturhersteller Cherry wollen noch in diesem Monat an die Börse und peilen dabei eine Bewertung von jeweils knapp unterhalb einer Milliarde an. Bike24 hat die Preisspanne für den Börsengang auf 15 bis 19 Euro je Aktie festgelegt. In diesem Bereich käme das Unternehmen auf einen Börsenwert zwischen 662 und 812 Mill. Euro. Bike24 sei überzeugt, dass die Neuemission „als nächster logischer Schritt ein Katalysator für unsere Wachstumsstrategie“ sein werde, sagte Firmenchef und Mitgründer Andrés Martin-Birner.
Der bei Gamern beliebte Tastaturhersteller Cherry hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang auf 30 bis 38 Euro je Anteilsschein festgelegt. Auf dieser Basis würde die Marktkapitalisierung bei 729 bis 923 Mill. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Aus einer Kapitalerhöhung sollen 4,3 Millionen neue Aktien herausgegeben werden. Zusätzlich wird der aktuelle Eigentümer inklusive Mehrzuteilungsoption bis zu knapp 8,7 Millionen bestehende Papiere verkaufen. Sollten alle Aktien platziert werden, werde der Streubesitz voraussichtlich bei rund 53 % liegen, hieß es weiter. Bei einer Platzierung aller Aktien erwartet der Cherry-Vorstand einen Gesamterlös zwischen 390 und 494 Mill. Euro. Rund 140 Mill. Euro stünden dem Management für Investitionen in Wachstum oder den Schuldenabbau zur Verfügung. „Wir sind zuversichtlich, unser erklärtes Ziel eines organischen Wachstums zwischen 30 und 40% im Jahr 2021 sowie mittelfristig starke zweistellige Wachstumsraten zu erreichen“, sagte Cherry-Chef Rolf Unterberger laut Mitteilung. Der Angebotszeitraum beginne an diesem Mittwoch (16. Juni) und ende voraussichtlich am kommenden Mittwoch (23. Juni). Der erste Handelstag an der Frankfurter Börse im Regulierten Markt (Prime Standard) sei für den 29. Juni geplant.
Aus der Mitteilung von Bike24 geht hervor, dass vor dem Listing des Fahrradhändlers noch eine Privatplatzierung erfolgt, die sowohl neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von rund 100 Mill. Euro umfasst als auch Aktien vom Mehrheitseigentümer Riverside. Der US-Finanzinvestor kam 2015 bei dem 2002 gegründeten Unternehmen an Bord und will den Börsengang für einen Teilausstieg nutzen. Außerdem können bis zu sieben Millionen Anteile als „Erhöhungsaktien“ und im Rahmen der Mehrzuteilungsoption verkauft werden. Der Platzierungszeitraum beginnt am Mittwoch und endet voraussichtlich am 22. Juni. Der erste Handelstag unter dem Kürzel „BIKE“ ist für den 25. Juni geplant.
In den vergangenen Jahren ist Bike24 im Schnitt um 30 % gewachsen und kam 2020 auf ein Betriebsergebnis (Ebitda) von knapp 27 Mill. Euro bei einem Umsatz von knapp 200 Mill. Euro.