Das bewegt die Börsen am Freitag
An diesem Freitag wird an der Börse Hexensabbat gefeiert. Zugleich ist es der letzte Dax-Tag mit 30 Börsenwerten, bevor am kommenden Montag mit 40 Werten eröffnet wird.
Dax im Plus: Am Freitag ist der Dax mit einem leichten Plus in den Tag gestartet, hat dann aber wieder Zugewinne abgeben müssen. Mit rund 0,3% Verlust gegenüber dem Vortag lag der Index auf rund 15.600 Punkten und verlor damit die Marke von 15.700 Punkten, an der sich der Index zuletzt schwer getan hatte. Größter Gewinner war nach leichten Verlusten am Vortag Continental mit einer Steigerung von 1,90%. Das Unternehmen hatte am Vortag seine Antriebssparte unter dem Namen Vitesco an die Börse gebracht, der Wert lag am Freitag mit rund 60,40 Euro über dem Ausgabepreis von 59,40 Euro. Der MDax stieg um rund 0,2% auf eine Marke von mehr als 35.600 Punkten. Zu der Steigerung beigetragen haben Gerüchte um die Commerzbank. So berichtete das „Handelsblatt“ mit Berufung auf Kreise, dass der US-Investor Cerberus die staatlichen Anteile der Bank von rund 15,6% übernehmen wolle. Die Papiere des Instituts lagen zeitweise mit rund 3,7% im Plus, verloren aber wieder auf eine Steigerung von 1,71% gegenüber dem Vortag. Größter Gewinner im MDax war zum Mittag Auto1 mit einem Plus von 3,62%.
Großer Verfallstag: Abzuwarten bleibt, wie sich der große Verfallstag auswirken wird. Dieser findet an diesem Freitag zum dritten Mal im laufenden Kalenderjahr statt. Am „vierfachen Verfallstag“ verfallen Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Werte. Insbesondere bei Schwergewichten kann es – ohne Konjunktur- oder Unternehmensnachrichten – zu Schwankungen kommen. Grund ist, dass die Fristen für die Verwirklichung von Derivategeschäften ablaufen. Das erste Fixing findet um 12 Uhr für Index-Optionen und -Futurs auf EuroStoxx50 und Stoxx50 statt. Um 13 Uhr verfallen Futures und Optionen auf Dax, TecDax und MDax. Zum Handelsschluss laufen Optionen und Futures auf einzelne Werte aus.
Märkte in Asien im Plus: Trotz der Sorgen um den Immobilienriesen Evergrande bewegten sich die Börsen in Asien am Freitag im Plus. Der japanische Leitindex Nikkei gewann 0,58%, der Hongkonger Hang Seng lag mit 1,03% im Plus und in Shanghai stieg der Composite um 0,19%. Positiv dürfte sich ausgewirkt haben, dass China einen Beitritt zum pazifischen Freihandelsabkommen CPTPP anstrebt. Zugleich wachsen in der Volksrepublik die Zweifel, dass der Staat Evergrande zur Seite stehen wird. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erschien am Freitag in einem staatsnahen Medium ein Kommentar, der ein Eingreifen der Regierung als unwahrscheinlich bezeichnet. Beobachter an den Finanzmärkten teilen diese Einschätzung, wie sich am Kurs des Unternehmens ablesen lässt. Zuletzt rutschte Evergrande um 13% auf den niedrigsten Stand seit rund zehn Jahren. Wie die kommunistische Regierung in Peking tatsächlich reagieren wird, ist aber aufgrund der oftmals intransparenten Struktur an den chinesischen Märkten noch nicht realistisch abzuschätzen.
Euro wieder leicht teurer: Der Euro ist am Freitag wieder leicht gestiegen. Die Gemeinschaftswährung lag zuletzt bei 1,1780 Dollar, nachdem die EZB den Referenzkurs am Vortag auf 1,1763 Dollar festgelegt hatte. Der Dollar kam im Gegenzug unter Druck, insgesamt gab es an den Devisenmärkten jedoch nur wenige Impulse.