Serie zur Bundestagswahl 2021

Die Ausgangslage

Etwas mehr als zwölf Wochen verbleiben bis zur Bundestagswahl am 26. September. Die bevorstehende politische Weichenstellung ist gleich aus mehreren Gründen eine ganz besondere.

Die Ausgangslage

Nach 16 Jahren im Kanzleramt steht Angela Merkel (CDU) zum ersten Mal seit ihrem Einzug in den Bundestag im Jahr 1990 nicht auf dem Wahlzettel.

Für die Union will Armin Laschet (CDU) als Spitzenkandidat Merkels Erbe antreten. Besonders ist diese Wahl aber nicht nur wegen des bevorstehenden Stabwechsels nach der historischen Kanzlerschaft von Merkel, die 2005 im Alter von 51 Jahren als erste Kanzlerin und bis dahin jüngste Amtsträgerin Gerhard Schröder ablöste. Besonders sind auch die Umstände, unter denen diese Ära nun zu Ende geht. Denn mit dem „Epochenwechsel“, von dem Merkel zuletzt selbst gesprochen hat, ist nicht das Ende ihrer Kanzlerschaft gemeint, sondern sind vor allem die Erfahrungen während der Corona-Pandemie in den vergangenen 18 Monaten und der Klimawandel angesprochen, die dringend nach politischen Antworten verlangen.

Die Grünen, die in ihrem Wahlprogramm die strengsten Maßnahmen für den Klimaschutz beschreiben, sind damit noch vor wenigen Wochen in den Umfragen an der Union vorbei auf Platz 1 geklettert. Doch handwerkliche Fehler der ersten Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, haben ein Comeback der Union befeuert. „Baerbock zieht die Grünen jetzt nach unten. Laschet ist nicht plötzlich zu einem Wählermagneten wie Merkel oder Schröder geworden, aber der Union traut man deutlich größere politische Kompetenz zu als den Grünen“, sagt Manfred Güllner, Chef des Forsa-Instituts. Viele Unternehmen stellen sich bereits auf ein schwarz-grünes Bündnis nach der Bundestagswahl ein und trauen ihm den Umbau der Industrielandschaft zu. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Bank. Investoren treiben neben dem bevorstehenden Regierungswechsel in Berlin bereits die politischen Risiken rund um die Präsidentschaftswahl in Frankreich im nächsten Frühjahr um, schreiben Analysten der UBS.

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