Infrastrukturinvestitionen

Die Finanziers der Stadtwerke

Inwieweit werden Energiewende und Digitalisierung in Deutschland gelingen – und wie wird das aussehen? Die Antworten müssen zu großen Teilen die Strom- und Wärmeproduzenten, Netzbetreiber und Infrastrukturanbieter der Republik geben. Die...

Die Finanziers der Stadtwerke

Inwieweit werden Energiewende und Digitalisierung in Deutschland gelingen – und wie wird das aussehen? Die Antworten müssen zu großen Teilen die Strom- und Wärmeproduzenten, Netzbetreiber und Infrastrukturanbieter der Republik geben. Die industriellen Megatrends dieser Zeit fordern gerade Stadtwerken, in der Regel in mehreren dieser Bereiche tätig, technologisch wie finanziell viel ab, wie Branchenkenner im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagen.

Demnach lassen etwa die Dekarbonisierung von Strom- und Wärmeerzeugung, E-Mobilität oder der Aufbau leistungsfähiger Energie- und Datennetze neue Geschäftsmodelle entstehen, an denen die kommunalen Unternehmen nur zu gern partizipieren – und das auch müssen. Dafür sind sie aber nicht selten auf privates Kapital und Know-how angewiesen.

Viele der rund 900 deutschen Stadtwerke müssten trotz Eigenkapitalquote unter 40% und zunehmend klammer kommunaler Haushalte gleich mehrere große Herausforderungen in dieser Dekade meistern, beschreibt Timo Poppe, Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Palladio Kommunal, das Problem. Das sah er in seinen acht Jahren als Vorstand des Bremer Energieversorgers SWB aufkommen. Seit diesem Jahr berät er im Joint Venture mit der Frankfurter Palladio Partners kapitalhungrige Stadtwerke und will sie zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten mit heimischen Langfristinvestoren zusammenbringen. Ob der aktuell noch drängendste Bereich Glasfaser oder zunehmend auch Strom, Nahverkehr oder Wasserversorgung – die Investitionslücke werde für Stadtwerke zum „Riesenproblem“, mahnt Poppe.

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