EnBW verdient weniger wegen steigender Gaspreise
Der Karlsruher Energiekonzern EnBW kämpft im Vertriebsgeschäft für Strom und Gas mit den stark gestiegenen Beschaffungskosten. Im ersten Halbjahr sei das operative Ergebnis (Adjusted Ebitda) des Gesamtkonzerns um 3,7% auf 1,42 Mrd. Euro geschrumpft, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im Vertriebsgeschäft brach das Ergebnis um 49% auf rund 115 Mill. Euro ein. Im Handel belasteten hohe Ersatzbeschaffungskosten für die fehlenden Gas-Mengen in Folge der gedrosselten Lieferungen Russlands das Ergebnis.
Die schwierige Situation schlug sich vor allem auf die Sparten Netze und Vertrieb nieder. Wegen der Versorgungssicherheit wurden Reservekraftwerke öfter eingesetzt als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Im Vertrieb lösten gestiegene Beschaffungskosten für Strom und Gas einen Ergebnisrückgang aus. Der Bereich mit den Erneuerbaren Energien steigerte hingegen seinen Gewinnbeitrag. Die Ökostromgeschäfte konnten um 43% auf 547 Mill. Euro zulegen. Dies sei insbesondere besseren Windverhältnissen bei den Offshore- und Onshore-Windparks, höheren Preisen und der Inbetriebnahme neuer Solarparks zu verdanken gewesen. EnBW bekräftigte die Prognose für 2022. Danach soll der operative Gewinn um zwei bis 7% auf 3,03 bis 3,18 Mrd. Euro steigen.