Gewinneinbruch bei Hella
Knappheiten bei Elektrobauteilen haben dem Autozulieferer Hella in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2021/22 einen Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich verdienten die Westfalen mit 47 Mill. Euro gut zwei Drittel weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lippstadt mitteilte. In den Monaten September bis November war das Unternehmen wie bereits bekannt bei Umsatz und Ergebnis schwer unter Druck gekommen, weil die weltweite Autoproduktion infolge von Teilemangel drastisch einbrach, wie Unternehmenschef Rolf Breidenbach laut Mitteilung sagte.
Bei einem Umsatzrückgang um 2,6% auf 3,0 Mrd, Euro sank das operative Ergebnis (Ebit) auf 156 (Vorjahr: 269) Mill. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern schmolz um rund 70% auf 64 Mill. Euro ab. Die entsprechende Marge fiel um 8 Prozentpunkte auf 4,1%. Die Ende November erneut gesenkte Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 (Ende Mai) bestätigte das Management. Firmenchef Rolf Breidenbach machte keine Hoffnung auf eine rasche Besserung. Er rechne für das laufende Geschäftsjahr mit einer deutlich rückläufigen Fahrzeugproduktion. „So werden die Bauteileknappheiten voraussichtlich noch bis in das Jahr 2023 hinein andauern”, kündigte Breidenbach an.
Hella gehört seit November mehrheitlich dem Faurecia-Konzern. Die Franzosen haben sich 79,5% der Hella-Aktien gesichert. Die Übernahme muss allerdings noch von Behörden freigegeben werden. Damit wurde zuletzt zum Anfang des Jahres 2022 gerechnet. Der aktivistische US-Investor Paul E. Singer ist mittlerweile auch bei Hella mit 10,75% engagiert.