Pariser Club

Gläubiger gewähren Argentinien Zahlungsaufschub

Argentinien gewinnt Zeit: Das hoch verschuldete Land einigt sich mit seinen Gläubigern auf eine neue Frist, ein Milliarden-Darlehen zurückzuzahlen – und wendet so einen Zahlungsausfall ab.

Gläubiger gewähren Argentinien Zahlungsaufschub

Argentinien hat einen Zahlungsausfall gegenüber dem Gläubigerverband Pariser Club vorerst abgewendet. Das hoch verschuldete Land zahle nun zunächst Kredite in Höhe von 430 Mill. Dollar zurück, kündigte Wirtschaftsminister Martín Guzmán am Dienstag an. Im Gegenzug erhalte Argentinien eine neue Frist bis Ende März 2022, um das gesamte Darlehen über 2,4 Mrd. Dollar neu zu strukturieren.

Eigentlich war die Rückzahlung Ende Mai fällig, Argentinien ließ die Frist aber verstreichen. Nach einer Gnadenfrist von 60 Tagen wäre ohne eine Einigung Ende Juli der Zahlungsausfall eingetreten.

Der Pariser Club ist ein informelles Gremium staatlicher Gläubiger, zu dem auch Deutschland gehört. Bereitschaft für einen Zahlungsaufschub hatte er schon im Frühjahr signalisiert, verknüpft allerdings mit der Bedingung, dass Argentinien sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) rasch auf eine Umschuldung eines 45-Mrd.-Dollar-Kredits verständige, den das Land 2018 erhalten hatte. Diese Verhandlungen hatten sich – nicht zuletzt wegen der Coronapandemie – verzögert und dauern nach wie vor an.

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