Expansionspläne

Grover sammelt mehr als 1 Mrd. Dollar ein

Grover, ein Berliner Start-up für Unterhaltungselektronik im Subskriptionsmodell, hat auf einen Schlag mehr als 1 Mrd. Dollar Fremd- und Eigenkapital eingesammelt. Auf dem Weg zur Finanzierung der bis 2024 angepeilten 5 Millionen Elektronikgeräte sei das nur ein Zwischenschritt, sagt CFO Thomas Antonioli.

Grover sammelt mehr als 1 Mrd. Dollar ein

Das Berliner Start-up Grover, das Smartphones, Laptops, Spielkonsolen und andere Unterhaltungselektronik monatweise an Verbraucher vermietet, hat für die Finanzierung seiner Wachstumspläne mehr als 1 Mrd. Dollar Fremd- und Eigenkapital bei Investoren eingeworben. Damit steigt Grover in die Riege der am besten finanzierten deutschen Nachwuchsfirmen auf. Es ist nach Angaben des Unternehmens die bisher größte Finanzierung für ein Start-up aus der sogenannten Circular Economy, der sich Grover zurechnet. So will das Unternehmen mit seinem Subskriptionsangebot für Elektronik in den nächsten drei Jahren bis zu 5 Millionen Geräte in Umlauf bringen und durch die Mehrfachvermietung mehr als 24.000 Tonnen Elektroschrott vermeiden.

Zur Finanzierung des Geräteportfolios hat Grover mit Fasanara Capital aus London eine Asset-Backed-Finanzierung über 1 Mrd. Dollar vereinbart. „Das ist erstmal ein Zwischenschritt, mit dieser Fazilität schaffen wir ungefähr die halbe Wegstrecke von derzeit rund 200.000 Geräten bis zu den 5 Millionen“, sagt Thomas Antonioli, der Finanzchef von Grover, der seit Herbst 2017 insgesamt rund 1,3 Mrd. Dollar Fremdkapital mobilisiert hat. Die bisher größte Eigenkapitalfinanzierung des Start-ups, die Grover Mitte April verkündet hat, wird ebenfalls unter Beteiligung von Fasanara Capital um knapp 30 Mill. auf 100 Mill. Dollar aufgestockt und soll unter anderem die Expansion in neue Märkte finanzieren. Zur Bewertung macht Grover keine Angaben. Zu den Bestandsinvestoren zählen unter anderem JMS Capital-Everglen, Augmentum, Viola Fintech, Seedcamp, Circularity Capital, Coparion und Samsung Next. Perspektivisch rechnet Grover damit, dass ein Viertel des Gesamtmarkts für Elektronikgeräte in Höhe von 1,5 Bill. Dollar pro Jahr auf Subskriptionen umstellen wird. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz der 2015 von Michael Cassau gegründeten Firma um 150% zu und lag etwas unterhalb von 40 Mill. Euro. Auf der Ebene des Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen war das Geschäft „deutlich profitabel“, sagt CFO Antonioli im Interview der Börsen-Zeitung.

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