Der größte Lufthansa-Aktionär Klaus-Michael Kühne will seine Beteiligung an der Fluggesellschaft nun doch weiter aufstocken. „Unser Interesse an der Deutschen Lufthansa AG ist ungebrochen“, erklärte der Hamburger Milliardär am Dienstag laut einer Mitteilung seiner Kühne Holding AG. Er habe kürzlich ein „konstruktives Gespräch“ mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley geführt und habe sich „daher der Absicht angeschlossen, bei sich bietenden Gelegenheiten weitere Lufthansa-Aktien zu erwerben“. Woher die Aktien kommen sollen, erklärte die Kühne Holding nicht. Der 85-Jährige hält bereits 15,01% an der Lufthansa.

Kühne, der auch Interesse an einem Sitz im Aufsichtsrat der Lufthansa bekundet hat, verfügt laut dem Bloomberg Milliardärs-Index über ein Vermögen von 31,3 Mrd. Dollar. Er ist Mehrheitseigentümer von Kühne+Nagel, dem größten Seefrachtspediteur der Welt. Kühnes Holding ist zudem mit 30% an der Reederei Hapag-Lloyd AG beteiligt. Welche Absichten insgesamt hinter dem Aufbau seiner Lufthansa-Beteiligung stehen, hat Kühne bislang nicht erklärt.

Mehrere große Schifffahrtskonzerne sind indessen bereits in die kommerzielle Luftfahrt eingestiegen. Im Fokus steht dabei besonders das Frachtgeschäft. Der französische Logistikriese CMA CGM SA erwarb im Mai eine Beteiligung an Air France-KLM. Die Reederei MSC Mediterranean Shipping Company SA machte gemeinsam mit der Lufthansa eine Übernahmeofferte für Italia Trasporto Aereo (ITA), den Nachfolger der gescheiterten Alitalia.