Ökonomen beschwichtigen in Inflationsdebatte
Vor dem Hintergrund der um sich greifenden Sorgen vor einer Rückkehr der Inflation entwarnen mehrere Ökonomen. Beim Finanzmarkt-Roundtable des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der DekaBank und der Börsen-Zeitung vertraten der frühere Wirtschaftsweise Peter Bofinger, Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater, IW-Chef Michael Hüther und IW-Finanzmarktexperte Markus Demary unisono die Auffassung, dass es sich beim überraschend starken Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum in diesem Frühjahr um ein vorübergehendes Phänomen handelt und nicht um den Beginn eines längerfristigen Inflationsschubs. Daher sei die Europäische Zentralbank (EZB) „gut beraten, nicht in Hektik zu verfallen“, sagte IW-Chef Hüther. Kater ergänzte mit Blick auf die sehr lockere Geldpolitik, da ein Inflationstrend „überhaupt nicht erkennbar“ sei, solle die EZB „mit dem Bremsen warten, bis der Nebel sich verflüchtigt hat.“ Das werde frühestens im nächsten Jahr der Fall sein.
Die Inflationsrate im Euroraum ist zuletzt deutlich stärker angestiegen als von Ökonomen erwartet. Damit stellt sich auch die Frage, wie die EZB reagiert, hat sie doch im zweiten Quartal ihre Anleihekäufe merklich erhöht. Hintergrund ist nicht zuletzt der jüngste Anstieg der Anleiherenditen im Euroraum. Hier trat in der Diskussion unterschwellig das Spannungsfeld zutage, in dem der EZB-Rat bei seiner Sitzung im Juni über den weiteren Kurs entscheiden wird. Mehr dazu lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Börsen-Zeitung und im Laufe des heutigen Tages auf boersen-zeitung.de.