Rohstoffe

Ölpreise steigen auf höchsten Stand seit 2008

Die Diskussion um einen Stopp russischer Energie-Lieferungen treibt den Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee um knapp 20% auf den höchsten Stand seit 2008.

Ölpreise steigen auf höchsten Stand seit 2008

Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland hat die Ölpreise zum Wochenauftakt auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um bis zu knapp 18% auf 139,13 Dollar an und bewegte sich damit in Richtung der Rekordniveaus von fast 150 Dollar aus dem Sommer 2008. Zuletzt legte der Brent-Preis knapp 11% oder 12,57 Dollar auf 130,67 Dollar zu. Damit beschleunigte sich der Anstieg des Ölpreises der vergangenen Tage.

Seit der Invasion Russlands in die Ukraine hat sich der Brent-Preis um rund ein Drittel verteuert, nachdem er bereits in den Wochen davor angezogen hatte. Seit Ende 2021 zog der Kurs um rund zwei Drittel an. Ähnlich sieht die Entwicklung beim Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Am Montag zog der WTI-Preis um gut 9% oder rund 11 Dollar auf über 126 Dollar an, nachdem er zuvor erstmals seit 2008 zeitweise über der Marke von 130 Dollar gelegen hatte.

Die USA treiben gegenwärtig nach den Worten der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ein Einfuhrverbot für russisches Öl voran. „Das Repräsentantenhaus prüft derzeit eine wirkungsvolle Gesetzesinitiative, die Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren wird“, teilt Pelosi in einem Schreiben mit. „Unser Entwurf würde die Einfuhr von russischem Öl und Energieprodukten in die Vereinigten Staaten verbieten, die normalen Handelsbeziehungen mit Russland und Belarus aufheben und damit den ersten Schritt gehen, um Russland den Zugang zur Welthandelsorganisation zu verwehren.“ Der Kongress beabsichtige zudem, noch in dieser Woche als Reaktion auf die Invasion Russlands in der Ukraine 10 Mrd. Dollar für die Ukraine bereitzustellen.