Schwache Vorgaben aus den USA belasten Dax
Schwache Indikation für den Dax: Der Dax ist zum Wochenschluss auf Tauchstation gegangen: Die hohen Inflationsraten, die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik, die Omikron-Welle und die anlaufende Berichtssaison sind laut Börsianern genug Gründe, die Anleger am deutschen Aktienmarkt erst einmal vorsichtig zu stimmen. „Die 16.000 ist im Moment eine verdammt hohe Hürde für den Dax“, sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Die Angst, gleich zu Jahresbeginn auf der falschen Seite positioniert zu sein, ist riesig.“ Der deutsche Leitindex verlor am Freitag bis zum Mittag 0,6% auf 15.929 Zähler. Der EuroStoxx50 gab 0,7% nach. Mit Spannung erwarteten die Investoren den Start der US-Berichtssaison. Die Großbanken Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo läuten im Tagesverlauf traditionell den Reigen der US-Bilanzen ein. Dank Zuwächsen im Kreditgeschäft und anziehenden Staatsanleihe-Renditen dürften die Finanzinstitute nach Einschätzung von Analysten einen Jahresschlussspurt hingelegt haben. Im Fokus standen zudem Konjunkturdaten aus den USA, darunter vor allem die Einzelhandelsumsätze. Experten rechneten für Dezember mit Ausgaben auf dem Niveau des Vormonats. Im November waren sie noch um 0,3% gestiegen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Unter den Einzelwerten hierzulande stand insbesondere Europas größer Softwarehersteller SAP mit Eckzahlen und einem ersten Ausblick auf das neue Jahr im Fokus. Die Aktie, die am Morgen noch um 2,5% gestiegen war, gab zuletzt um 1,2% nach. Mit minus 2,8% auf 32,14 Euro zeigten sich außerdem die Anteile der Software AG auffällig schwach. Die US-Investmentbank Goldman Sachs senkte ihren Daumen über dem Darmstädter Unternehmen. Die Kaufempfehlung wurde gestrichen und das Kursziel von 50 auf 39 Euro gekappt.
US-Börsen im Minus: Nach einem freundlichen Start haben die Börsen in den USA am Vortag schwach geschlossen. Der Leitindex Dow Jones verlor 0,5%, die Technologiebörse Nasdaq gab um 2,5% nach, der marktbreite S&P 500 sackte um 1,4% ab. Als Grund sehen Analysten die Sorgen vor einer näher rückenden Zinswende der Federal Reserve. Diese könnte schon im März erfolgen, insgesamt hat die Fed drei Zinsschritte für das Jahr 2022 angekündigt.
Börsen in Asien folgen US-Vorgaben: In Asien haben die Börsen nach den schwachen Vorgaben aus den USA ebenfalls verloren. Der japanische Leitindex Nikkei verlor zuletzt rund 1,3%, der Shanghai Composite gab um 1% nach und der Hang Seng in Hong Kong verlor 0,3%.