Dax-Konzern

Siemens-Chef Busch setzt auf mehr Wachstum

Digital first: Vor allem das Digitalgeschäft soll Siemens helfen, schneller als geplant zu wachsen. Für die Aktionäre hat Konzernchef Busch eine gute Nachricht.

Siemens-Chef Busch setzt auf mehr Wachstum

Siemens will das Wachstumstempo in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Dieses Ziel verkündete der seit einigen Monaten amtierende Vorstandsvorsitzende Roland Busch auf dem Kapitalmarkttag des Unternehmens: „Unsere Wachstumsmotoren sind Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit.“

Über den Geschäftszyklus von drei bis fünf Jahren sollten die Erlöse auf vergleichbarer Basis um 5 bis 7% jährlich steigen. Bisher waren 4 bis 5% angepeilt worden. Den neuen Vorgaben zufolge kommt die Dynamik vor allem aus den Digitalumsätzen. Sie sollen bis zum Jahr 2025 über den Geschäftszyklus hinweg um rund 10% erhöht werden.

Darüber hinaus soll der Gewinn überproportional zulegen, wenn man die Effekte aus der Kaufpreisallokation herausrechnet. Das Ergebnis je Aktie vor diesem Einfluss soll jährlich im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Darunter versteht Siemens ein Plus von 8 bis knapp 10%.

Das Softwaregeschäft wird von einem Lizenz- auf ein Abomodell umgestellt, sofern die Kunden mitziehen. Dies mindert einige Jahre lang die Rendite, so dass die hauptsächlich betroffene Sparte Digital Industries die Zielmarge unverändert lässt bei 17 bis 23%. Die beiden weiteren Hauptgeschäftsfelder erhöhen ihre Vorgaben um jeweils einen Prozentpunkt: Smart Infrastructure strebt künftig eine Zielmarge von 11 bis 16% (bislang 10 bis 15%), die Bahntechnik zielt nach 9 bis 12% nun auf 10 bis 13%.

Busch und sein Finanzvorstand Ralf Thomas versprachen den Siemens-Aktionären erstmals, dass ihre Dividende pro Aktie nicht mehr sinken soll. Damit sagt der Dax-Konzern, ähnlich wie dies die Allianz schon seit dem Jahr 2014 tut, den Investoren eine Mindestverzinsung auf ihr eingesetztes Kapital zu. Siemens kündigte darüber hinaus an, im kommenden Geschäftsjahr 2021/22 (30. September) ein neues fünfjähriges Aktienrückkaufprogramm von bis zu 3 Mrd. Euro zu starten. Das laufende Rückkaufprogramm über ebenfalls 3 Mrd. Euro lief nur drei Jahre, es sind bereits Aktien im Wert von 2,4 Mrd. Euro erworben worden.

Busch kündigte an, dass Siemens nicht nur stärker als die Konkurrenz wachsen will, sondern auch weitere Märkte erschließe. Die aktuellen Kernmärkte, die um 4 bis 5% pro Jahr zulegten, umfassten ein Volumen von 440 Mrd. Euro. Darüber hinaus wolle sich Siemens Märkte mit einem Volumen von weiteren 120 Mrd. Euro erschließen. Siemens setzt hierfür auf eine Kombination aus organischem Wachstum und Zukäufen.

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