Ungeachtet des sich verstärkenden Aufschwungs der US-Kon­junktur hält die amerikanische Zentralbank an ihrem lockeren geldpolitischen Kurs fest. Im Anschluss an die Sitzung ihres Offenmarktausschusses erklärte die Fed am Mittwochabend zwar, dass sich die Indikatoren ökonomischer Aktivität vor dem Hintergrund der Impffortschritte und wirtschaftspolitischer Unterstützung verstärkt hätten. Dennoch teilte sie erneut ihre Absicht mit, weiterhin Anleihekäufe im Umfang von 120 Mrd. Euro monatlich zu tätigen und ihren Leitzins bei 0% bis 0,25% zu belassen, bis es weitere substanzielle Fortschritte bei der Erreichung ihres Beschäftigungs- und ihres 2-%-Inflationsziels gebe.

Zuvor hatte die anstehende Fed-Sitzung an den europäischen Aktienmärkten für Zurückhaltung gesorgt. Der Dax stieg um 0,3% auf 15292 Punkte, der Euro Stoxx 50 legte um 0,1% auf 4015 Zähler zu. Für insgesamt positive Akzente sorgte die Quartalsberichterstattung. Deutsche Bank und Delivery Hero waren nach ihren Berichten mit Gewinnen von 10,7% und 9,4% die Spitzenreiter des deutschen Blue-Chip-Index. In New York stieg der S&P500 im frühen Geschäft auf ein Rekordhoch von 4197 Zählern. Nach der Mitteilung der Fed lag der Index kaum verändert bei 4185 Punkten.

Fester tendierten die Ölpreise. Die Notierung der Nordseesorte Brent stieg um 1,1% auf 67,13 Dollar. Goldman Sachs sagte für die kommenden sechs Monate eine Fortsetzung der Rohstoffhausse voraus. Mit Blick auf die allmähliche Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen, niedrige Zinsen und einen schwachen Dollar rechnen sie im Schnitt mit einem Anstieg der Rohstoffpreise um weitere 13,5%. Den Brent-Ölpreis erwarten sie in sechs Monaten bei 80 Dollar. Der Euro gab bis auf 1,2057 Dollar nach, ehe er sich erholte. Am Abend wurde er kaum verändert bei 1,2090 Dollar gehandelt.

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