– Paul Achleitner (65) scheint von Bayer nicht genug zu bekommen. In der Hauptversammlung am 29. April stellt sich der (Noch-)Aufsichtsratschef der Deutschen Bank zur Wiederwahl, wie aus der Einladung zum Aktionärstreffen hervorgeht. Achleitner gehört dem Gremium seit 2002, also seit 20 Jahren, an. Schon bei seiner Wiederwahl im Jahr 2017 war die Wiederwahl umstritten. Nach Einschätzung vieler Investoren verfügt ein Manager, der einem Kontrollgremium zu lange angehört, nicht mehr über die erforderliche kritische Distanz. Auch der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht bei einer mehr als zwölfjährigen Amtszeit ein Indiz für eingeschränkte Unabhängigkeit. Doch wie vor fünf Jahren begründet der Aufsichtsrat den Wahlvorschlag damit, dass in den Vorjahren zahlreiche neue Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat gekommen seien und Achleitner für Kontinuität sorge. Zudem habe der einstige Allianz-Vorstand mitgeteilt, dass er nach Ablauf der bevorstehenden Amtszeit nicht noch einmal kandidieren werde.