Neuer Alleinvorstand

Adler schickt Frank an die Consus-Spitze

Der Chief Legal Officer der Adler Group, Sven-Christian Frank, wird zusätzlich Alleinvorstand des maroden Projektentwicklers Consus. Developmentexperte Schade agiert künftig als Berater.

Adler schickt Frank an die Consus-Spitze

hek

Der finanziell schwer angeschlagene Immobilienentwickler Consus Real Estate bekommt schon wieder einen neuen Chef. Ab 7. Juni übernimmt Sven-Christian Frank, Chief Legal Officer (CLO) der Muttergesellschaft Adler Group, die Rolle des Alleinvorstands zusätzlich zu seiner bisherigen Tätigkeit. Vorgänger Bernd Schade, der erst im vergangenen November angetreten war, legt sein Amt nieder, teilt Adler mit. Auch seine Funktion als Chief Development Officer der Adler Group gibt der 1965 geborene Manager ab. Schade bleibt aber als Berater an Bord.

Adler-Verwaltungsratschef Stefan Kirsten bringt den Wechsel mit der notwendigen Sanierung der Consus-Bilanz in Verbindung. Diese Hauptaufgabe sei sehr rechtslastig. Daher habe man CLO Frank zum Consus-Alleinvorstand bestellt. Der bisherige Chief Development Officer Schade könne sich künftig als Berater voll auf die Projektentwicklung konzentrieren. Die marode Consus hat aufgrund von Abschreibungen und daraus resultierenden Verlustübernahmen aus Ergebnisabführungsverträgen ein negatives Eigenkapital.

Weitere rechtliche Themen wirft die geplante Umstrukturierung von Adler auf. Kirsten will die Gruppe, der er aufgrund ihrer Verästelung eine „byzantinische Struktur“ be­scheinigt, zu einer wirtschaftlichen Einheit umbauen. Das betrifft auch Consus, die noch über eine separate Börsennotierung verfügt.

Rechtsanwalt und Mediator Frank, Jahrgang 1965, verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung im Immobilien- und Asset Management. Seit Juni 2016 gehört er dem Vorstand von Adler Real Estate an, heute eine Tochter der in Luxemburg ansässigen Adler Group.

Der für Finanzen zuständige Consus-Vorstand Theo Gorens hat unlängst seinen Hut genommen. Die Prüfungsgesellschaft KPMG hat in ihrem Sonderuntersuchungsbericht moniert, dass die Ist-Baukosten von den zur Verfügung gestellten Dokumenten abwichen und detaillierte Planungen für Bau- und Baunebenkosten fehlten.