Blume verteidigt Doppelrolle als Chef von VW und Porsche
VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat die Vorteile seiner von Investoren kritisierten Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender der beiden Dax-Konzerne hervorgehoben. Beide Unternehmen profitierten davon, dass sie aus einer Hand geführt werden, sagte Blume am Mittwoch. Solange sie Vorteile habe, werde diese bewusst gewählte Führungsstruktur beibehalten. Sie sei aber „nicht auf alle Zeiten ausgelegt“. Porsche nütze zum Beispiel die neue Software-Strategie des VW-Konzerns oder das Einbeziehen des Sportwagenbauers bei politischen hochrangigen Kontakten. Die aktuellen Probleme des Stuttgarter Unternehmens wie der Absatzrückgang in China oder der langsame Hochlauf zum E-Auto hätten sich nicht anders entwickelt, wenn er ausschließlich Porsche leiten würde.
Vor allem mit Blick auf den harten Wettbewerb in China bekräftigte Blume, an der Strategie festzuhalten, lieber auf Absatz zu verzichten als Preise zu senken. „Für Porsche gilt, und das wird auch in Zukunft so sein, dass wir dort keinen Preiskämpfen folgen.“ Finanzchef Jochen Breckner erklärte, der Absatz weltweit werde in diesem Jahr vor allem wegen der schwachen Nachfrage in China leicht sinken. Eine Umsatzrendite von 15 bis 17 %, wie in früheren Zeiten, sei Ende des Jahrzehnts zu erwarten. Porsche rechnet mit einem weiteren Rückgang der Profitabilität auf zehn bis zwölf Prozent 2025 nach 14 % im Vorjahr.
Mit Blick auf mögliche US-Importzölle auf Autos aus Europa sagte Breckner, diese könnten teilweise an die Kunden weitergegeben werden, um die Margen nicht zu stark unter Druck zu setzen. „Wir sind vorbereitet, wenn Entscheidungen kommen.“ Noch hoffe er aber auf eine politische Verhandlungslösung.