Beraterin statt Geschäftsführerin

Britta Lindhorst tritt bei HQ Capital kürzer

Britta Lindhorst arbeitet künftig nur noch als Beraterin für HQ Capital. Ihre Nachfolge regelt der Vermögensverwalter intern über eine Doppelspitze.

Britta Lindhorst tritt bei HQ Capital kürzer

Britta Lindhorst tritt
bei HQ Capital kürzer

phh Frankfurt

Britta Lindhorst ist bei HQ Capital aus der deutschen Geschäftsführung ausgetreten. Wie aus dem Karrierenetzwerk Linkedin hervorgeht, ist die langjährige Managing Director des Bad Homburger Vermögensverwalters seit Juli dieses Jahres nur noch als Beraterin für Private Equity und Impact Investing für HQ Capital tätig. Lindhorst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

„Britta Lindhorst hat sich entschieden, HQ Capital zum 30.06.2024 als Geschäftsführerin zu verlassen, um sich neuen, nicht-operativen Themen zu widmen“, bestätigt HQ Capital. Sie habe zwölf Jahre lang den Erfolg der Firma entscheidend mitgeprägt, und man bedauere daher ihr Ausscheiden zutiefst, wie es weiter heißt.

HQ Capital ersetzt Lindhorst durch Doppelspitze

Lindhorst ist ein bekanntes Gesicht der deutschen Private-Equity-Szene. Zwischen Februar 1998 und November 2011 leitete sie knapp 14 Jahre das Private-Equity-Geschäft von Generali. Seit Januar 2012 war sie eine von insgesamt fünf Geschäftsführern von HQ Capital in Deutschland. Neben ihr sind dies CEO Marc Brugger sowie Thomas Etzel, Patrick Knöfler und Ferdinand von Sydow.

Lindhorst leitete zum einen das Investmentgeschäft in Europa. Dieses hat mit den beiden Direktoren Lukas Fischer und Bastian Gawlak inzwischen eine Doppelspitze. Beide haben HQ Capital zufolge bereits vor einiger Zeit die Verantwortung für die europäischen Investments übernommen. Einzelne Kunden soll Lindhorst aber weiter betreuen.

Lindhorst hat für HQ Capital Impact Investing lanciert

Neben der Investmentverantwortung hat Lindhorst für HQ Capital auch die beiden Nachhaltigkeitsbereiche ESG und Impact Investing aufgebaut. 2019 hat sie den ersten Impact-Fonds von HQ Capital lanciert. Der Dachfonds ging 2021 an den Markt und ist aktuell nach Informationen der Börsen-Zeitung rund 70 Mill. Euro schwer. Im Rahmen ihres Beratungsmandates für HQ Capital wird sie diesen Bereich künftig auch weiterhin verantworten.

Neben HQ Capital hat Lindhorst aber noch weitere Mandate. Eines davon besteht mit Liqid – einem Kunden von HQ Capital, wo Lindhorst im Investment Committee sitzt. Liqid ist wie iCapital oder Moonfare ein Dienstleister, der institutionelle Investoren im Fundraising unterstützt und als Schnittstelle zwischen den Fondsmanagern und ihren Geldgebern dient.

Private-Equity-Szene verliert zwei Aushängeschilder

Darüber hinaus ist Lindhorst seit März 2023 Vorstandsmitglied beim Bundesverband Beteiligungskapital (BVK) und außerdem im Beirat bei ESGendium – einem Softwareanbieter, der kleinen und mittleren Unternehmen beim Erstellen von Nachhaltigkeitsberichten hilft. Lindhorst engagierte sich zudem über Level20 dafür, mehr Frauen für die Private-Equity-Branche zu begeistern und dort in Führungspositionen zu bringen.

Mit Lindhorst verliert die Branche, deren Führungspositionen überwiegend von Männern besetzt sind, innerhalb von kurzer Zeit gleich zwei ihrer prominentesten Managerinnen. Ebenfalls Anfang Juli hatte sich Martina Pfeifer bei Advent International zurückgezogen. Sie will sich künftig stärker um ihre eigenen Start-up-Investments kümmern und sich auf die Förderung der deutschen Venture-Szene konzentrieren.

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