Allianz

Finanzvorstand Terzariol übernimmt Kontroll­funktionen

Die Allianz ordnet die Zuständigkeiten im Vorstand neu und zieht damit auch die Konsequenz aus dem Milliardendebakel im US-Fondsgeschäft.

Finanzvorstand Terzariol übernimmt Kontroll­funktionen

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Die Allianz nutzt eine Verkleinerung des Vorstands, um mit einer Neuverteilung der Ressortzuständigkeiten den Wandel von einer Finanz- zu einer Managementholding voranzutreiben. Die Vorstände erhalten einen umfassenderen Zugriff auf ihre Tätigkeitsgebiete. Sie sind künftig jeweils in ihrem Versicherungszweig operativ für das Allianz-Customer-Modell verantwortlich. Dies hatte bisher Projektstatus und war einem einzelnen Vorstand zugeordnet.

Die Umorganisation zielt außerdem darauf, eine Governance-Antwort auf die Milliardenverluste aufgrund von Fehlverhalten im US-Fondsgeschäft zu geben. Darum bündelt die Allianz alle wesentlichen Kontrollfunktionen im Finanzressort.

Auslöser des Umbaus ist eine Verkleinerung des Vorstands auf neun Mitglieder – zuletzt hatte das Führungsgremium aufgrund einer Aufstockung um ein Ressort elf Personen gezählt. Wie bereits im vergangenen Oktober kommuniziert, geht Sergio Balbinot (64) zum Jahresende in den Ruhestand. Er soll Aufsichtsratsfunktionen für die Allianz übernehmen. Aus sehr persönlichen Gründen verlässt nun zum gleichen Zeitpunkt zusätzlich Ivan de la Sota (58) den Versicherer. CEO Oliver Bäte (57) dankte ihm in höchsten Tönen.

Finanzvorstand Giulio Terzariol (50) werde auch für Recht und Compliance zuständig sein, erklärte die Allianz, um die Wirkung der Schutzfunktionen zu bündeln. Zwei jüngere Vorstandsmitglieder, die zu einem weiteren Aufstieg befähigt wären, werden teils gestärkt. Assetmanagement-Chef Andreas Wimmer (48) leitet nun auch das globale Lebensversicherungsgeschäft – er treibt so die Konvergenz mit der Vermögensverwaltung voran. Außerdem beaufsichtigt er den Digital-Investment-Spezialisten Allianz X. Personalchefin Renate Wagner (48) erhält mit dem expandierenden Asiengeschäft (inklusive China) eine operative Verantwortung. Allerdings muss sie Recht/Compliance abgeben.

Christopher Townsend (54), der unter anderem die Industrieversicherung führt, ist auch für Lateinamerika, Spanien und Portugal zuständig. Klaus-Peter Röhler (57) bleibt sein umfangreiches Portfolio unter anderem mit dem Heimatmarkt erhalten. Günther Thallinger (50) arbeitet weiter als Kapitalanlage- und Global-Health-Chef. Sirma Boshnakova (50) verantwortet zusätzlich Griechenland. Regulatorik und Lobbying werden der Kommunikationsabteilung zugeschlagen, die an Bäte berichtet.         (Börsen-Zeitung,

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