FTX-Gründer gegen Millionenkaution auf freiem Fuß
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Sam Bankman-Fried ist nach seiner Verhaftung im Skandal um die insolvente Kryptobörse FTX wieder auf freiem Fuß – gegen eine Kaution von 250 Mill. Dollar. Nach einer am Donnerstagabend erteilten Anordnung eines Bundesgerichts in New York muss der 30-Jährige die Zeit bis zum Prozessbeginn unter Hausarrest bei seinen Eltern in Palo Alto verbringen. Der Unternehmer, dem unter anderem Verschwörung zum Wertpapier- und Überweisungsbetrug vorgeworfen wird, soll dort unter strenge Bewachung gestellt werden und muss seinen Pass abgeben.
Die Kaution stellt eine der höchsten in der Strafrechtsgeschichte der USA dar. Allerdings muss Bankman-Fried, dessen einst auf 26 Mrd. Dollar beziffertes Vermögen im Zuge des FTX-Crashs eingebrochen ist, nicht die volle Summe vorlegen. Stattdessen hinterlegten seine Eltern, die Jura-Professoren Barbara Fried und Joseph Bankman eine Beteiligung an ihrem Haus als Sicherheit – die Immobilie nahe dem Campus der Renommieruniversität Stanford wird laut Medienberichten mit rund 4 Mill. Dollar bewertet. In den USA ist es üblich, dass der Wert der Sicherheiten nur einen Bruchteil der Kautionssumme beträgt. Die Höhe des vom Gericht festgelegten Betrags soll dabei vor allem von Verstößen gegen Kautionsauflagen oder einer Flucht abschrecken.
Bankman-Fried wurde vor Gericht laut US-Medien positiv ausgelegt, dass er seiner Auslieferung von den Bahamas an die USA zugestimmt hätte – der Unternehmer wurde am 12. Dezember auf dem Karibikarchipel verhaftet, auf dem FTX ihren Hauptsitz hat. Der zuständige Richter betonte zudem, dass das Fluchtrisiko im Fall Bankman-Frieds aufgrund der hohen Bekanntheit des 30-Jährigen gering sei. Der nächste Gerichtstermin ist nun für den 3. Januar angesetzt.(Börsen-Zeitung, 24.12.2022)