Chefvolkswirt

Haldane verlässt Bank of England nach mehr als 30 Jahren

Andy Haldane (53) wird die Bank of England im Juni nach mehr als 30 Jahren verlassen. Wie die britische Notenbank mitteilt, wird der Chefvolkswirt, der einmal als möglicher Nachfolger von Mark Carney an der Spitze der Zentralbank gehandelt wurde,...

Haldane verlässt Bank of England nach mehr als 30 Jahren

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Andy Haldane (53) wird die Bank of England im Juni nach mehr als 30 Jahren verlassen. Wie die britische Notenbank mitteilt, wird der Chefvolkswirt, der einmal als möglicher Nachfolger von Mark Carney an der Spitze der Zentralbank gehandelt wurde, Chef der Royal Society for Arts, Manufactures and Commerce (RSA). Andrew Bailey, der schließlich das Rennen um den Chefsessel für sich entschied, würdigte Haldane als „exemplarischen Staatsdiener“ und „ideenreichen und kreativen Denker“. Haldane wuchs in einem Arbeiterviertel von Leeds auf, brachte sich selbst Mathematik bei und studierte in Sheffield und Warwick. Er gehörte zu den unkonventionellen Persönlichkeiten in der Führungsriege der Zentralbank. Nach der Finanzkrise verteidigte er die Occupy-Demonstranten. Zuletzt äußerte er sich zunehmend optimistisch zu Aussichten für eine Wirtschaftserholung, während eine Reihe seiner Kollegen aus dem geldpolitischen Komitee der Bank of England für Negativzinsen trommelten.

Der Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und mehrerer Bücher passt ganz gut zur 1754 gegründeten RSA, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, praktische Lösungen für soziale Probleme zu finden.

„Es ist immer schwierig, etwas in solche Dinge hineinzulesen, aber am Rande erhöhen sich dadurch die Chancen für eine weitere geldpolitische Lockerung“, schrieb David Owens, Chief European Economist bei der US-Investmentbank Jefferies. Dazu gehörten auch Negativzinsen, die sich ab August im ganz normalen geldpolitischen Werkzeugkasten der Bank of England befänden.