Jürgen Kellerhals lässt sich in Ceconomy-Aufsichtsrat wählen
ab – In der Hauptversammlung von Ceconomy stehen am 9. Februar eine Reihe von Aufsichtsratswahlen an. Die wichtigste: Jürgen Kellerhals, Sohn des 2017 verstorbenen Erich Kellerhals und noch Miteigentümer der Media-Saturn-Holding (MSH), stellt sich zur Wahl. Damit greift Ceconomy der Ende 2020 vereinbarten Bereinigung der Gesellschafterstruktur bei dem Händler von Unterhaltungselektronik vor. Die komplexe Transaktion, mit der Ceconomy zur alleinigen Gesellschafterin der MSH werden soll und die Vermögensverwaltungsgesellschaft der Familie Kellerhals, Convergenta, zur größten Einzelaktionärin von Ceconomy, war im Vorjahr an Anfechtungsklagen gegen entsprechende Kapitalbeschlüsse der Hauptversammlung gescheitert. Denn die erhoffte gerichtliche Freigabe war verwehrt worden. Nun sollen die Beschlüsse in einer außerordentlichen Hauptversammlung auf Wiedervorlage kommen (vgl. BZ vom 6. November).
Ausnahme für Funck
Doch nicht nur Kellerhals soll neu in das Kontrollgremium einziehen, zur Wahl stellen sich auch die selbständige Unternehmerin Doreen Huber und Mercedes-Managerin Katrin Adt. Letztere gehört dem Gremium zwar schon seit Oktober dieses Jahres an. Sie war als Ersatz für Jo Harlow, welche ihr Mandat niedergelegt hatte, bestellt worden, jedoch nur gerichtlich bis zur Hauptversammlung 2022. Letztlich gilt es zwei frei werdende AR-Posten neu zu besetzen, da sich Julia Goldin und Regine Stachelhaus nicht zur Wiederwahl stellen.
Eine weitere Amtszeit streben dagegen Florian Funck und Fredy Raas als Vertreter der Großaktionäre Haniel und Beisheim an. Raas will sich allerdings nur für ein Jahr in das Gremium wählen lassen, wie aus der Tagesordnung zum Aktionärstreffen hervorgeht. Funck dagegen gedenkt eine volle Amtszeit zu absolvieren. Allerdings wird für ihn eine Ausnahme gemacht, gehört der Finanzchef des Familienkonzerns Haniel dem Aufsichtsrat von Ceconomy und seiner Rechtsvorgängerin doch schon seit 2012 an. Damit hat Funck die Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer von zehn Jahren im kommenden Jahr erreicht.
Der Aufsichtsrat habe auf Empfehlung des Nominierungsausschusses „eine begründete Ausnahme“ festgestellt, heißt es. Denn Funck verfüge über Kenntnisse aus der Vergangenheit, die für die weitere Transformation als wichtig angesehen würden. Dabei geht es insbesondere um die im Jahr 2017 vollzogene Aufspaltung der Metro Group in Ceconomy auf der einen und den Lebensmittelhändler Metro auf der anderen Seite. Dieses einschlägige Wissen wäre ohne Funck im Aufsichtsrat nicht mehr vorhanden.