Lange ersetzt Wilder im Vorstand von Knorr-Bremse
Lange kommt für Wilder
in Knorr-Bremse-Vorstand
jh München
Wegen Meinungsverschiedenheiten über die Unternehmensstrategie verlässt Jürgen Wilder (53) zum Ende dieses Monats den Vorstand von Knorr-Bremse. Sein Nachfolger mit der Verantwortung für die Division Schienenfahrzeuge wird am 1. Oktober Nicolas Lange (55), der seit mehr als 20 Jahren im Unternehmen ist. Wilder scheide im besten Einvernehmen aus, heißt es in der Mitteilung des Münchner Weltmarktführers für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen.
Aus den Differenzen macht das Unternehmen jedoch keinen Hehl: „Im Kontext der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens hat er für sich entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen“, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Ploss Wilders Abgang. Wie zu hören ist, waren sich der Vorstandschef Marc Llistosella und Wilder nicht einig über das Tempo für Veränderungen. Der frühere Daimler-Manager Llistosella kam zu Beginn dieses Jahres als Konzernchef zu Knorr-Bremse. Mitte Juli stellte er seine Strategie vor und verordnete dem Unternehmen, schneller, effizienter und schlagkräftiger zu werden.
Abgang nach fünf Jahren
Wilder ist seit 2018 im Vorstand von Knorr-Bremse. Zuvor war der promovierte Physiker elf Jahre für Siemens tätig gewesen, überwiegend im Geschäft mit Schienenfahrzeugen. Von 2015 bis 2017 war er Vorstandschef der Bahn-Tochterfirma DB Cargo. Der Aufsichtsrat von Knorr-Bremse hatte Wilders Vertrag nach den ersten drei um fünf Jahre bis Ende August 2026 verlängert.
Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur Lange erhält zunächst einen Dreijahresvertrag. Er begann seine Karriere bei Knorr-Bremse im Jahr 2000 schon in der Division Schienenfahrzeuge. 2009 wurde er Bereichsleiter, seit Mitte 2017 ist er in der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH. Im November 2019 wurde er Vorsitzender von deren Geschäftsführung.