Bettina Kramer-Braun wird neue Chefjustiziarin der Deutschen Börse. Der Marktbetreiber teilte mit, dass die 47-jährige Rechtsanwältin und Solicitor Michael Lappe (63) ersetzt, der die Deutsche Börse zum 30. Juni „auf eigenen Wunsch und im besten beiderseitigen Einvernehmen“ verlässt.

Kramer-Braun kommt vom britischen Energiekonzern BP und wechselt am 15. April zur Deutschen Börse. Sie habe in über 20 Jahren Erfahrung als Counsel Corporate/M&A bei Linklaters, als Leiterin der europäischen Rechtsabteilung für BP-Castrol sowie in den Bereichen Restrukturierung, Change Management und Strategie im Management-Team der BP-Castrol gesammelt, so das Unternehmen. Bei BP war sie zuletzt als Vice President für strategische Kooperationen mit der Automobilbranche und die Entwicklung neuer Ge­schäftsmodelle mit Fokus auf Nachhaltigkeit und die Energiewende verantwortlich. Seit 2019 war sie Mitglied des Aufsichtsrats der BP Europa SE.

„Mit Bettina Kramer-Braun ge­winnen wir eine versierte und sehr erfahrene Rechtsexpertin“, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Theodor Weimer. „Ihre ausgezeichneten juristischen Fähigkeiten und internationale Erfahrung stellen eine Bereicherung für unser Unternehmen dar, und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

Lappe, der dem Marktbetreiber den Angaben zufolge der Deutschen Börse als unabhängiger Berater weiter zur Verfügung stehen wird, wurde am 1. März 2018 Chefjustiziar der Deutschen Börse. Er löste seinerzeit Roger Müller ab, der für das Scheitern der Fusion mit der Londoner Börse, die Fehleinschätzung der Insidertransaktionen des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter, die gescheiterte Einigung in der Angelegenheit mit der Frankfurter Staatsanwaltschaft sowie zu späte bzw. irreführende Ad-hoc-Mitteilungen mitverantwortlich gemacht wurde.

Vor seinem Eintritt bei der Deutschen Börse war Lappe als Senior Counsel für verschiedene internationale Beratungsfirmen tätig und davor mehr als 20 Jahre Corporate- und M&A-Partner von Linklaters LLP mit Schwerpunkten u.a. im Finanzdienstleistungssektor. „Michael Lappe ist ein brillanter Jurist, den wir alle außergewöhnlich wertschätzen“, sagte Weimer. „In seiner Zeit bei der Deutschen Börse hat er einen wertvollen Beitrag zur Minderung von Rechtsrisiken und zu bedeutenden Akquisitionen geleistet. Ich freue mich, dass wir weiterhin auf seine Fachkenntnis und Erfahrung zurückgreifen können.“