Neue Marketingchefin

Lisa Agona zieht in Teamviewer-Vorstand ein

Die Amerikanerin Lisa Agona wird neue Marketingchefin von Teamviewer. Die aufstrebende schwäbische Softwareschmiede, die perspektivisch als Dax-Kandidat gilt, erweitert damit ihren Vorstand von zwei auf drei Mitglieder und setzt zugleich ein...

Lisa Agona zieht in Teamviewer-Vorstand ein

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Die Amerikanerin Lisa Agona wird neue Marketingchefin von Teamviewer. Die aufstrebende schwäbische Softwareschmiede, die perspektivisch als Dax-Kandidat gilt, erweitert damit ihren Vorstand von zwei auf drei Mitglieder und setzt zugleich ein doppeltes Zeichen für Diversität in der Top-Etage. Gautam Goswami, der bei dem Anbieter von Fernwartungssoftware zuvor das Marketing verantwortet hatte, verlässt das Unternehmen damit nach nur zwei Jahren, um sich beruflich wieder dem Private-Equity-Umfeld zuzuwenden. Der Manager war einige Zeit als Berater für Permira tätig gewesen, bevor er ins Führungsteam von Teamviewer gestoßen war. Permira, die Teamviewer 2019 an die Börse brachte, hält noch knapp 20% der Anteile.

„Perfekte Wahl“

Vorstandschef Oliver Steil unterstrich die strategisch „sehr hohe Bedeutung“ des Marketings für den „nachhaltigen Erfolg von Teamviewer“. Deshalb habe man sich entschlossen, die Position im Vorstand zu verankern. „Mit ihrer langjährigen Erfahrung im internationalen B2B-Marketing und Branding“ sei Lisa Agona „die perfekte Wahl, um Teamviewer als globale Tech-Marke zu etablieren“. Agona war zuletzt für den IT-Dienstleister Ensono als Marketingverantwortliche tätig. Zu Be­ginn ihrer Laufbahn arbeitete sie für Accenture. Die engagierte Streiterin für Diversität in Führungsetagen und speziell Frauen in der Technologiebranche hat an der Universität West Virginia sowie an der Columbia-Universität New York studiert. Das Schwabenland lag ihr beruflich bisher fern. Dafür lässt sie eher amerikanisches Klischee durchblicken: „Mit zwei Damenkostümen im Ge­päck, wenig Bargeld und dem Traum, meine Karriere im Marketing zu starten, habe ich ein One-Way-Ticket nach New York gekauft und es nie bereut.“

Bei Teamviewer hat die 1964 geborene Managerin nun offenbar die Aufgabe, einen Anbieter für „Remote-Konnektivitätslösungen und Technologien zur Digitalisierung von Ar­beitsprozessen“ in etwas umzuwandeln, das als Marke deutlich griffiger ist.

Um die Wahrnehmung als Unternehmen und als Marke publikumswirksam neu zu inszenieren, hat Teamviewer jüngst Schlag auf Schlag zwei Sponsorenverträge geschlossen, bei denen Kosten nicht gescheut wurden. So ist das Softwareunternehmen künftig Partner von Mercedes-AMG Petronas, dem Team von Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton in der Formel 1, sowie von Mercedes in der Formel E. Außerdem tritt Teamviewer als Hauptsponsor des englischen Traditionsvereins Manchester United an. Beide Engagements veranlassten den Vorstand, die Prognose für die bereinigte Ebitda-Marge um 6 Prozentpunkte zu senken.