Macron empfängt Wirtschaftschefs zu Minigipfel
Macron empfängt Wirtschaftschefs
wü Paris
Es war eine Art Minigipfel, eine kleine Ausgabe des Wirtschaftsgipfels „Choose France“. Diesen hatte Emmanuel Macron 2018 lanciert, um mehr Auslandsinvestoren nach Frankreich zu locken. Diesmal ging es dem französischen Staatsoberhaupt jedoch bei seiner Einladung eher darum, internationale Investoren zu beruhigen. Denn die von ihm Anfang Juni beschlossenen Neuwahlen haben bei vielen Unternehmen für starke Verunsicherung gesorgt. „Es hat viele Einstellungs- und Investitionsentscheidungen gegeben, die auf Eis gelegt worden sind, weil das politische Panorama sehr beunruhigend für uns ist“, sagte der Chef des französischen Arbeitgeberverbandes Medef, Patrick Martin, dem Radiosender France Info. Deshalb müsse Macron jetzt beruhigen.
Um dies zu tun, hat Frankreichs Staatsoberhaupt den Beginn der Olympischen Spiele genutzt. So hat er am Donnerstag, einen Tag vor der offiziellen Eröffnungszeremonie, namhafte Wirtschaftschefs wie Elon Musk zu einem Mittagessen
in den Elysée-Palast gebeten. Wenige Stunden später wollte er dann 500 Gäste zum Galadinner im Louvre empfangen, darunter rund 110 Staats- und Regierungschefs sowie zahlreich gekrönte Häupter wie das spanische Königspaar. Mit vielen waren auch bilaterale Gespräche geplant.
Wirtschafsminister nicht dabei
Zu den Unternehmenschefs, die zum Mittagessen eingeladen waren, gehören laut Informationen der Nachrichtenagentur AFP James Quincey (Coca-Cola), Joe Tsai (Alibaba), Brian Chesky (Airbnb), Shou Zi Chew (TikTok) sowie Jaz-Yong Lee (Samsung) und Aditya und Lakshmi Mittal (ArcelorMittal), Neal Mohan (YouTube), Mukesh Ambani (Reliance Industries) sowie Paul Caine (Endeavo).
Von französischer Seite aus sollen Bernard Arnault (LVMH), Nicolas Namias (BPCE), Alexandre Bompard (Carrefour) und Sébastien Bazin (Accor) auf der Gästeliste gestanden haben. Dagegen sollen weder Wirtschaftsminister Bruno Le Maire noch Medef-Chef Martin eingeladen gewesen sein. Wie aus dem Umfeld des Präsidenten verlautete, wollte er ihnen erklären, warum er sich für Neuwahlen entschieden hat und wie sein unternehmensfreundlicher Kurs fortgesetzt werden soll.