Ex-Renault-Chef

Neuer Haftbefehl gegen Ghosn

Die Staatsanwaltschaft Nanterre hat einen Haftbefehl gegen den früheren Renault-Chef erlassen. Er wird bereits von der japanischen Justiz gesucht, seit ihm Ende 2019 die spektakuläre Flucht aus Tokio gelungen ist.

Neuer Haftbefehl gegen Ghosn

Einige Wochen nach Abschluss ihrer Ermittlungen in Beirut hat die französische Justiz einen internationalen Haftbefehl gegen den früheren Renault-Chef Carlos Ghosn erlassen. Ihm werden Unterschlagung von Vermögenswerten und Geldwäsche vorgeworfen. Im Zuge der Ermittlungen seien insgesamt fünf Haftbefehle ausgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Nanterre mit. Diese richten sich auch gegen derzeitige und frühere Chefs des Renault-Vertriebshändlers im Oman, Suhail Bahwan Automobiles (SBA). Zwischen der Allianz Renault, Nissan sowie Mitsubishi und SBA sollen fast 15 Mill. Euro an verdächtigen Geldern geflossen sein.

Es handele sich um einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Nanterre und nicht Frankreichs, erklärte Jean Tamalet von der Kanzlei King and Spalding, einer der Rechtsanwälte des 68-jährigen Ghosn. Der Haftbefehl sei erstaunlich, da Ghosn mit der Justiz kooperiere und er den Libanon nicht verlassen dürfe. Ghosn war Ende 2019 unter Missachtung der Kautionsauflagen auf spektakuläre Weise aus Tokio in das Land geflohen, um einem in Japan drohenden Gerichtsverfahren zu entkommen. Seitdem liegt gegen ihn ein internationaler Haftbefehl vor. Der Automanager hat auch einen libanesischen Pass.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.