Nachfolger für Oletzky gefunden

Philipp Gossow wird Chef des Bank-Verlags

Der Privatkunden-Vertriebsleiter der Deutschen Bank, Philipp Gossow, wird Nachfolger von Bernd Oletzky beim Bank-Verlag, der vor einigen Monaten in die Schlagzeilen geraten ist.

Philipp Gossow wird Chef des Bank-Verlags

Philipp Gossow wird Chef des Bank-Verlags

fed Frankfurt

Philipp Gossow hat einen neuen Job. Der für die Marken Deutsche Bank und Postbank zuständige Vertriebsleiter Privatkunden Deutschland wechselt zum Bank-Verlag. Er leitet ab 1. Juni 2024 die Geschäfte des Unternehmens, das vor allem Dienstleistungen rund um Security, E-Banking, Karten und bargeldlosen Zahlungsverkehr anbietet.

In die Schlagzeilen geraten

Vor zwei Wochen hatte der bisherige Sprecher der Geschäftsführung, Bernd Oletzky, angekündigt, seinen Vertrag bei dem Bank-Verlag nicht zu verlängern. Er verlässt die hundertprozentige Tochter des Bundesverbands deutscher Banken nach eigenen Angaben „aus persönlichen Gründen“ im Spätsommer. Dessen Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff hatte daraufhin erklärt, die „frühzeitige Ankündigung seines Ausscheidens ermöglicht es uns, gezielt nach einem geeigneten Nachfolger zu suchen.“ Diese Suche ist nun abgeschlossen.

Der in Köln beheimatete Dienstleister war in den vergangenen Monaten in die Schlagzeilen geraten, nachdem Kriminelle millionenschwere Summen von Konten der Commerzbank abgeräumt hatten. Dabei wurde eine technologische Schwachstelle in direkter Verbindung mit Girocards mit Maestro-Funktion für Transfers im Ausland ausgenutzt. Die Rede ist von einer offenen Flanke, die durch ein Software-Update entstanden sei. Für die Abwicklung der Transaktionen mit diesen Karten ist der Bank-Verlag verantwortlich. Über den Fall hatte Finanzszene.de zuerst berichtet.

Vertrauen zurückgewinnen

Eine zentrale Aufgabe von Gossow dürfte es vor diesem Hintergrund sein, erst einmal wieder das Vertrauen nicht nur der Commerzbank, sondern aller privaten Banken in den Dienstleister zurückzugewinnen. Dafür wird es notwendig sein, dass er Prozesse und Strukturen im Bank-Verlag auf den Prüfstand stellt. Gossow ist insofern krisenerfahren, als er in den vergangenen Jahren in führenden Positionen im breiten Privatkundengeschäft der Marken Deutsche Bank und Postbank aktiv war. Das Massengeschäft der Postbank war wegen Problemen bei der IT-Umstellung in die öffentliche Diskussion geraten.

Bereits 2006 heuerte der diplomierte Wirtschaftsingenieur Gossow beim größten deutschen Geldhaus an. Zuvor war er für J.P. Morgan und Rothschild tätig gewesen. Im vergangenen Herbst ordnete die Deutsche Bank die Führung des Privatkundengeschäfts neu. Mit der Leitung des Personal Banking wurde Dominik Hennen beauftragt, der zuvor als Chief Transformation Officer im Vorstand der HDI Versicherungen tätig war. Er berichtet an den Leiter des Privatkundengeschäfts Deutschland, Lars Stoy.

Gossow entschied sich seinerzeit, sich aus dem Privatkundengeschäft der Deutschen Bank zu verabschieden. Nun hat er eine neue Aufgabe beim Bank-Verlag gefunden.

Von Detlef Fechtner, Frankfurt
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