HV-Überraschung

Postings kosten Koschat das Mandat bei CA Immo

Auf Betreiben des Hauptaktionärs Starwood Capital haben die Anteilseigner des österreichischen Gewerbeimmobilienkonzerns CA Im­mo auf der Hauptversammlung von der geplanten Wiederwahl von Florian Koschat in den Aufsichtsrat Abstand genommen. Ein...

Postings kosten Koschat das Mandat bei CA Immo

hek

Auf Betreiben des Hauptaktionärs Starwood Capital haben die Anteilseigner des österreichischen Gewerbeimmobilienkonzerns CA Im­mo auf der Hauptversammlung von der geplanten Wiederwahl von Florian Koschat in den Aufsichtsrat Abstand genommen. Ein Kleinaktionär hatte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg über diskriminierende Instagram-Postings beschwert und die Frage aufgeworfen, ob diese mit dem Verhaltenskodex von CA Immo vereinbar seien.

Starwood, die nach letzten Angaben über ein Drittel der Aktien disponiert, reagierte prompt: Wie CA Immo bestätigt, brachte der US-Finanzinvestor im Anschluss an die Generaldebatte einen Ad-hoc-Antrag ein, die Zahl der zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder um eine Person zu verringern. Die Hauptversammlung, die sich knapp sechs Stunden hinzog, gab dem neuen Punkt 8S der Tagesordnung statt, womit das Aus für Koschat, bis dato stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, besiegelt war. Zur Abstimmung über eine Verlängerung seines Mandats kam es nämlich nicht mehr.

„Koschat scheidet aus dem Aufsichtsrat aus“, bestätigt CA Immo. Wiedergewählt wurde der Aufsichtsratsvorsitzende Torsten Hollstein, Geschäftsführer und Gründungspartner von CR Investment Management, und zwar für vier Jahre. Der 1974 geborene Koschat, CEO und Gründungspartner der auf Corporate Finance und M&A spezialisierten Beratungsgesellschaft Pallas Capital, gehörte dem Aufsichtsrat seit Mai 2016 an. Wie Bloomberg unter Berufung auf Teilnehmer berichtet, sagte Koschat in einer Stellungnahme, dass seine Postings vielleicht polarisierend, aber nicht diskriminierend seien und er sich an die Verhaltensregeln von CA Immo gehalten habe.

Die Anträge des aktivistischen Investors Petrus Advisers, der Sonderprüfungen mit Blick auf Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Wahl in den Aufsichtsrat verlangt hatte, wurden abgelehnt.