Kirsty Roth und Klaus Moosmayer sollen in Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen
Die Deutsche Bank schlägt Kirsty Roth und Klaus Moosmayer als die Nachfolger von Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer und Dagmar Valcárcel im Aufsichtsrat vor. Roth und Moosmayer sollen auf der diesjährigen Hauptversammlung am 22. Mai bestätigt werden, wie das Institut mitteilte. Weimer habe der Bank mitgeteilt, dass er nicht für eine weitere Bestellung zur Verfügung steht, heißt es. Die bestehenden Aufsichtsratsmitglieder Sigmar Gabriel und Frank Witter würden indes für eine weitere vierjährige Amtszeit vorgeschlagen.
Roth mit neun Jahren Erfahrung im Bankensektor
Roth ist Chief Operations and Technology Officer des Software-, Daten- und Medienunternehmens Thomson Reuters. Dort habe sie umfassende Transformationsprogramme geleitet und sei bei der Einführung neuer Technologien wie Cloud oder künstliche Intelligenz federführend gewesen. Roth kann aber auch Erfahrung in der Bankenbranche vorweisen: Zwischen 2011 und 2016 arbeitete sie bei der Credit Suisse und anschließend von 2016 bis 2020 bei der HSBC, wo sie ebenfalls Führungspositionen im Operations- und Technologiebereich bekleidete.
Moosmayer ist seit 2018 Chief Ethics, Risk & Compliance Officer und Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizer Pharmakonzern Novartis. Der Konzern teilte am Montag mit, dass Moosmayer Novartis zum 14. April verlässt, um sich „einem neuen Leadership-Kapitel“ zu widmen. Vor Novartis arbeitete er 18 Jahre bei Siemens, zuletzt als Chief Compliance Officer. Er ist Mitglied des Boards des Business and Industry Advisory Committee der OECD und Co-Vorsitzender des Global Future Council on Good Governance beim Weltwirtschaftsforum (WEF).
Wynaendts dankt Weimer und Valcárcel für „großen Beitrag“
„Ich freue mich, dass wir zwei erfahrene Manager und ausgewiesene Experten ihres Fachs zur Wahl in unseren Aufsichtsrat vorschlagen können“, kommentierte der Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Wynaendts. „Kirsty Roth arbeitet seit vielen Jahren in hochrangigen Management-Positionen. Sie wird den Aufsichtsrat außerdem mit weiterer Technologie-, Daten- und KI-Expertise bereichern und bringt große Erfahrung in der Leitung von Innovations- und Change-Projekten mit. Klaus Moosmayer hat seine umfassende Expertise in Kontrollfunktionen in zwei führenden globalen Konzernen unter Beweis gestellt, hat Vorstandserfahrung und sich zudem einen Ruf als internationaler Vordenker in Fragen guter Unternehmensführung erworben.“ Gleichzeitig dankte Wynaendts Valcárcel und Theodor Weimer für „ihren großen Beitrag in den vergangenen Jahren“.
2026 erstmals nach sieben Jahren Präsenz-HV
Zudem bestätigte die Bank, dass die diesjährige HV erneut virtuell stattfindet. Eine Vorab-Einreichung von Fragen sei nicht mehr vorgesehen; Aktionäre könnten alle Fragen im Rahmen ihrer Redebeiträge unmittelbar live per Video einbringen. Künftig soll die HV „mindestens alle vier Jahre im Präsenzformat abgehalten werden“ und damit im Wechsel mit virtuellen stattfinden. Dabei sei bereits für 2026 eine Präsenzveranstaltung geplant, sofern keine besonderen Umstände dagegensprächen.
Die Deutsche Bank hält ihre Hauptversammlungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 in virtueller Form ab. Zuletzt hat sie dafür immer wieder Kritik von Anlegerschützern geerntet, denen sie mit ihrem Vorschlag nun entgegenkommen will. „Das virtuelle Format, das wir in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt haben, hat unbestreitbare Vorzüge“, so Wynaendts. Aktionäre könnten so unabhängig von ihrem Standort daran teilnehmen, auch die Umweltbelastung sei geringer. „Mit einem Wechsel zwischen beiden Formaten wollen wir künftig den verschiedenen Interessen gerecht werden“, beschwichtigt der AR-Vorsitzende.
Das Institut schlägt, wie bei Veröffentlichung der Jahreszahlen Ende Januar angekündigt, eine Dividende von 0,68 Euro je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Das entspricht einem Plus von 50% zum Vorjahr.