Scheidender Voith-Chef Haag soll Kupferkonzern Aurubis führen
Haag kehrt als CEO zu Aurubis zurück
md Frankfurt
Der scheidende Vorstandschef des Anlagenbauers Voith, Dr. Toralf Haag, soll von September an den Hamburger Kupferkonzern Aurubis führen. Der Aufsichtsrat hat den 58-Jährigen am Donnerstag zum Nachfolger von Roland Harings (60) bestellt.
Für Haag ist es eine Rückkehr. Er war bereits von 2002 bis 2005 Finanzvorstand der damaligen Norddeutschen Affinerie, ehe er zum Schweizer Chemiekonzern Lonza wechselte. 2016 kam er zu Voith, wo er zwei Jahre später den Chefposten übernahm. Im März hatte das schwäbische Unternehmen mitgeteilt, dass Haag seinen Vertrag nicht über September hinaus verlängern wolle.
Neubesetzung des Vorstands als Konsequenz von Straftaten im Konzern
Aurubis hatte im Januar mitgeteilt, dass man sich von drei der vier Vorstandsmitglieder noch vor Ablauf ihrer Verträge trennen werde: von CEO Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven (er verlässt Aurubis Ende Juni) und COO Heiko Arnold (er ging Ende Februar). Der Aufsichtsrat zog damit personelle Konsequenzen aus den Metalldiebstahls- und Metallbetrugsfällen, die im Geschäftsjahr 2022/23 (30. September) zu einem Metallfehlbestand im Wert von 169 Mill. Euro und zu einer Ergebnisbelastung geführt hatten, sowie aus Werksunfällen mit drei Todesopfern. Nur die für das Metallrecycling-Geschäft verantwortliche Vorständin Inge Hofkens durfte bleiben. Einen neuen CFO hatte Aurubis in dem Mercedes-Manager Steffen Hoffmann schon im Mai gefunden; er fängt zum 1. Oktober an.
Ebenfalls zum 1. September rückt der bisherige Leiter der Bulgarien-Tochter von Aurubis, Tim Kurth, in den Vorstand auf. Er wird den Angaben zufolge Produktionsvorstand für das Primärkupfergeschäft des Multimetallanbieters. Der 56-Jährige arbeitet bereits seit 2006 für Aurubis.
Damit sei die Erneuerung des Vorstands abgeschlossen, hieß es in der Mitteilung.
Steigender Einfluss von Salzgitter erfreut Investoren
Die Aurubis-Aktie legte am Donnerstag um 5,5% zu. Händler begründeten das mit einem Bericht des „Manager Magazins“, wonach Großaktionär Salzgitter seinen Einfluss bei dem Kupferverarbeiter ausbauen könnte. Der Stahlkonzern hält knapp 30% der Anteile.