ZF Friedrichshafen

Scheider verlässt Zulieferer

ZF-Chef Wolf-Henning Scheider strebt zu neuen Ufern. Der 59-Jährige will den Zulieferer Anfang 2023 verlassen.

Scheider verlässt Zulieferer

mic

Der Vorstandsvorsitzende von ZF Friedrichshafen, Wolf-Henning Scheider, wird seinen im Januar 2023 auslaufenden Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern. Dies gab der 59-Jährige auf der Online-Bilanzpressekonferenz des Zulieferers bekannt. „Ich habe mich dazu entschlossen, nochmals andere Wege zu gehen“, erklärte der Manager, der seit Februar 2018 an der Spitze von ZF Friedrichshafen steht und bereits 35 Jahre in der Automobilindustrie arbeitet. Er werde dazu beitragen, dass ZF auch durch die aktuelle Krise gut durchkomme, sagte Scheider: „Und danach werde ich eine neue Herausforderung suchen, die nicht in der Automobilindustrie sein wird.“ Er habe seine Vorstellungen, es sei aber zu früh, darüber zu reden.

Scheider machte klar, dass er keinesfalls im Dissens geht. „Die Zeit bei ZF war für mich die erfüllendste und beste meiner gesamten Karriere.“ Die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und dem Oberbürgermeister sowie den Vorstandskollegen sei phänomenal gewesen: „Da gibt es keine Zwischentöne, da gibt es nichts.“ Es sei eine ganz private Entscheidung nach 35 Jahren auf der unternehmerischen Überholspur.

Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich Hiesinger bedauerte die Entscheidung von Scheider, äußerte aber auch Verständnis für dessen Wunsch, nach vielen Jahren in herausragenden und fordernden Management-Positionen in der Automobilindustrie andere Wege zu gehen: „Scheider hat in den vergangenen vier Jahren ganz entscheidend dazu beigetragen, dass ZF sich in seinen Geschäftsfeldern zu einem führenden Anbieter für modernste elektronische und mechatronische Systeme weiterentwickelt hat.“

Scheider hatte vor seinem Wechsel zu ZF Friedrichshafen seit April 2015 als Vorstandsvorsitzender von Mahle gearbeitet. Der studierte Betriebswirt war zuvor fünf Jahre lang Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und ab 2013 zusätzlich Sprecher des Bereichs Kraftfahrzeugtechnik gewesen. Nach dem Start seiner beruflichen Laufbahn bei Bosch hatte er für das Unternehmen aus Stuttgart bereits von 1989 bis 2010 in unterschiedlichen Führungsaufgaben ge­arbeitet.

                   (Börsen-Zeitung,