Die Schwedin Louise Öfverström (45) wird am 1. Januar Finanzchefin von Nemetschek. Axel Kaufmann (52), der seit Anfang 2020 in dem Münchner Unternehmen ist und zwischenzeitlich Vorstandssprecher war, geht „nach drei Jahren im besten Einvernehmen“, wie der Anbieter von Software für die Baubranche mitteilt. „Öfverström wird die Finanzprozesse im Konzern weiter optimieren, Synergien ausbauen und für IT und Recht verantwortlich sein“, hieß es. Der Aktienkurs von Nemetschek reagierte am Montag mit deutlichen Abschlägen auf die Nachricht. Bis zum Xetra-Schluss gab er um 5,7% auf 43,82 Euro nach.

Vorstandsvorsitzender von Ne­metschek ist seit März dieses Jahres der Franzose Yves Padrines. Er bezeichnet Öfverström als „perfekte Ergänzung für das Vorstandsteam“. Die Managerin, die in Schweden (Lund) und in Freiburg Betriebswirtschaftslehre studiert hat, war zuletzt bis Februar dieses Jahres gut zwei Jahre lang Finanzchefin der Rolls-Royce Power Systems AG in Friedrichshafen, die Dieselmotoren sowie komplette Antriebs- und Energiesysteme herstellt. Frühere Stationen von Öfverström waren Thyssenkrupp Steel Europe (gut drei Jahre), Clariant (acht Monate) und Linde (zwei Jahre). Länger war sie für MAN tätig gewesen: von 2007 bis 2014, überwiegend in München und dazwischen gut eineinhalb Jahre in Moskau. Ihre Karriere hatte sie 1999 in München in der Unternehmensberatung KPMG begonnen.

Aufsichtsrat und Vorstandschef äußern sich mit wenigen Worten über Kaufmann. Sie danken ihm für „sein erfolgreiches Wirken“. Wie zu hören ist, hatte Kaufmann, dessen Vertrag zum Jahresende ausläuft, hinnehmen müssen, dass ein Teil seiner Aufgaben, darunter M&A und IR, an den CEO ging. Damit war er offenbar unzufrieden. Vor seinem Wechsel war Kaufmann Finanzvorstand des Großküchenausrüsters Rational AG und zuvor des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer gewesen.