Digitalkompetenzen stehen bei dem jüngsten Umbau des Vorstandes von Société Générale im Vordergrund. Die französische Bank hat jetzt Lubomira Rochet als stellvertretende Generaldirektorin berufen. Die 47-jährige Ökonomin übernimmt in ihrer neuen Funktion ab April die Verantwortung für das Privatkundengeschäft in Frankreich, das Privatbanking und Versicherungen sowie die Aufgaben des Chief Operating Office. Dabei könnte es nicht bleiben, denn Medienberichten zufolge dürfte Alexis Kohler, der Generalsekretär des Elysée-Palastes, demnächst ebenfalls zu Société Générale wechseln, um das Privatkundengeschäft zu leiten.

Seitdem der bis dahin für das Privatkundengeschäft zuständige stellvertretende Generaldirektor und die Direktorin des französischen Privatkundengeschäfts Ende 2024 ihren Hut nehmen mussten, hat Société Générale-Chef Slawomir Krupa das heimische Privatkundengeschäft der Bank selbst überwacht. Rochet solle ihn nun dabei begleiten, erklärte Société Générale. Für die Franco-Bulgarin, die als Digitalisierungs- und Tech-Spezialistin gilt, ist es die erste operative Führungsposition bei einer Bank, auch wenn sie von 2017 bis 2024 als unabhängiges Mitglied dem Verwaltungsrat von Société Générale angehört hat.

Die Absolventin der Elitehochschulen École Normale Supérieure Paris-Saclay, Sciences Po Paris und des Europa-Kollegs in Brügge kommt von JAB Holdings der deutschen Familie Reimann. Davor war sie nach verschiedenen Führungspositionen bei Capgemini und Microsoft erst Generaldirektorin der Digitalmarketing-Agentur Valtech, dann Chief Digital Officer bei L'Oréal.