Emad Mostaque

Stability AI-Gründer tritt zurück

Investoren hatten ihn bereits zum Rücktritt aufgefordert, nun streicht Emad Mostaque, Gründer und CEO des krisengeplagten KI-Einhorns Stability AI, tatsächlich die Segel. Der Unternehmer beklagt eine "Machtkonzentration" im Bereich KI.

Stability AI-Gründer tritt zurück

Gründer von Stability AI
streicht die Segel

kro Frankfurt

Das Londoner KI-Start-up Stability AI, das mit seinem Bildgenerator Stable Diffusion zeitweise als europäischer Hoffnungsträger in der generativen künstlichen Intelligenz galt, später aber in Turbulenzen geriet, muss sich einen neuen Chef suchen. Der Gründer und bisherige CEO Emad Mostaque ist zurückgetreten, wie das Unternehmen mitteilte. Er werde nun übergangsweise von der aktuellen COO (Chief Operating Officer) Shan Shan Wong sowie von CTO (Chief Technology Officer) Christian Laforte ersetzt.

Der Abgang Mostaques kommt nicht ganz überraschend, war der Ex-CEO laut Medienberichten doch bereits im Herbst von seinen Investoren zum Rücktritt aufgefordert worden. Das Unternehmen hatte damals bereits mit einem massiven Exodus hochrangiger Manager zu kämpfen, der sich bis zuletzt fortgesetzt haben soll. So haben laut einem „Forbes“-Bericht jüngst auch die drei Wissenschaftler Robin Rombach, Andreas Blattmann und Dominik Lorenz, die für die Grundlagenforschung von Stable Diffusion zuständig waren, dem Start-up den Rücken gekehrt.

Mostaque hatte die Firma 2019 gegründet. Im Oktober 2022 hatte das Start-up rund 100 Mill. Dollar eingesammelt und war dabei mit 1 Mrd. Dollar bewertet worden. Neben einem Bildgenerator bietet Stability AI mittlerweile auch einen Video- und einen Audio-Generator.

Urheberrechtsstreit mit Getty Images

Gegen den Gründer waren im vergangenen Jahr eine Reihe von Vorwürfen laut geworden. So soll er über sich selbst, über die Entstehung und über die wirtschaftliche Entwicklung von Stability AI irreführende Angaben gemacht haben. Laut ehemaligen Mitarbeitenden sollen zudem Löhne wiederholt nicht oder zu spät ausgezahlt worden sein. Das Start-up war zugleich von der US-Fotoagentur Getty Images verklagt worden, da es sein Modell aus deren Sicht unrechtmäßig mit Millionen urheberrechtlich geschützten Bildern trainiert hat. Laut einem Bericht des Online-Magazins „The Verge“ soll der Rechtsstreit demnächst vor einem Gericht in Großbritannien ausgetragen werden.

Mostaque schrieb auf der Kurznachrichtenplattform X, dass er die Entscheidung zum Rücktritt selbst getroffen habe, da er mit seinen Anteilen die Mehrheit an den Stimmrechten besitze.

Er beklagte zudem eine „Machtkonzentration“ im Bereich der KI, die „schlecht für uns alle“ sei. Er wolle das Problem nun „an anderer Stelle“ lösen - und sich künftig auf „dezentrale" KI konzentrieren.

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