Börsengang in niederländischer Rechtsform

Stada gibt sich neue Führungsstruktur

Die Finanzinvestoren Bain und Cinven treiben die Vorbereitungen für eine Rückkehr des Arzneimittelkonzerns Stada an die Börse voran. Der ehemalige Bayer-Manager Andreas Fibig übernimmt dabei eine zentrale Rolle.

Stada gibt sich neue Führungsstruktur

Stada gibt sich neue Führungsstruktur

swa Frankfurt

Der Arzneimittelanbieter Stada kommt in den Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang voran. „Die Eigentümer Cinven und Bain Capital haben zum Jahreswechsel die Weichen für die Zukunft von Stada gestellt“, heißt es in einer Mitteilung, ohne Details zu nennen.

Im Fall eines IPO, das laut Marktkreisen vor Ostern in Frankfurt geplant ist, solle eine Konzernholding in der niederländischen Rechtsform der NV an der Börse notiert werden. Die Dachgesellschaft werde aber in Deutschland ansässig sein, teilte Stada mit.

Monistische Struktur

Die Führungsriege werde sich aus dem Chief Executive Officer (CEO) und dem Finanzvorstand (CFO) von Stada als geschäftsführende Direktoren (Executive Directors) sowie sieben weiteren Direktoren zusammensetzen, die Aufsichtsfunktionen wahrnehmen (Non-Executive Directors). Stada-Vorstandschef Peter Goldschmidt und Finanzchef Boris Döbler bleiben somit an Bord. 

Zum Vorsitzenden des neuen Verwaltungsrates haben die Finanzinvestoren Andreas Fibig bestellt. Der 62-Jährige war zuletzt bis 2022 zehn Jahre lang für den US-amerikanischen Duftstoff- und Aromenhersteller International Flavors & Fragrances (IFF) tätig, davon sieben Jahre als Chairman und CEO. Der Symrise-Konkurrent IFF war Ende 2019 mit der Sparte Nutrition & Biosciences des US-Chemiekonzerns DuPont fusioniert worden mit einem Unternehmenswert von kombiniert 45 Mrd. Dollar.

Vor seiner Zeit bei IFF arbeitete Fibig von 2008 bis 2014 als Präsident und Vorstandsvorsitzender von Bayer Health Care Pharmaceuticals mit Verantwortung für das weltweite Gesundheits- und Pharmageschäft von Bayer. Aktuell ist er unabhängiges Mitglied im Board of Directors des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk. Außerdem ist er als Director im Management Team des US-Datenanalyseunternehmens Exlservice aktiv.

Unergiebige Verkaufsgespräche

Die Finanzinvestoren Bain und Cinven hatten im vergangenen Jahr über Monate nach einem Käufer für den Anbieter von frei verkäuflichen Pharmaprodukten, patentfreien Generika und Spezialpharmazeutika gesucht. Zuletzt sollen Verkaufsgespräche mit der US-Beteiligungsgesellschaft GTCR wegen der aufgerufenen Bewertung ergebnislos beendet worden sein. Der Finanzinvestor Clayton, Dubilier & Rice war zuvor schon ausgestiegen.  Seitdem wird im Markt mit einer Rückkehr an die Börse im ersten Quartal 2025 gerechnet.

Zur Vorbereitung des Exits hatten Bain und Cinven das Russlandgeschäft in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert. Stada, bekannt für Marken wie Ladival und Grippostad, hatte vor dem Einstieg der beiden Finanzinvestoren stark in Russland und Osteuropa investiert.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.