Starinvestoren schichten Portfolios um
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Zwei Starinvestoren sorgen mit Veränderungen in ihren Portfolios für Aufsehen: Börsenguru Warren Buffett hat am Dienstag das Segment der US-Banken aufgemischt, während Hedgefondsmanager Michael Burry bei Technologiewerten klare Position bezieht.
Ersterer stieg bei Citigroup ein: Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway erwarb laut einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht SEC einen Anteil an der US-Großbank, der zum Ende des ersten Quartals fast 3 Mrd. Dollar wert war. Die Nachricht verlieh auch der Citigroup-Aktie im frühen Handel in New York Auftrieb, zeitweise legte sie um mehr als 8% zu. Denn zahlreiche Anleger beobachten die Investmententscheidung des 91-Jährigen, der aufgrund seiner sicheren Intuition als „Orakel von Omaha“ gilt, genau und handeln entsprechend.
Dies zeigte sich am Dienstag auch bei Wells Fargo, die den Aktien anderer Großbanken nach der Eröffnung an der Wall Street hinterherhinkten. Am Vortag hatte Berkshire mitgeteilt, die drei Jahrzehnte lang aufrecht gehaltene Beteiligung an dem Geldinstitut beendet zu haben. Dagegen war bereits bei der Hauptversammlung der Buffett-Gesellschaft Anfang Mai bekannt geworden, dass diese ihre Investitionen in die Ölkonzerne Chevron und Occidental Petroleum aufgestockt hatte.
Zudem kaufte der eigentlich als Value-Investor bekannte Buffett zuletzt auch Apple-Aktien nach – der Growth-Titel bildet inzwischen mit einem Wert von 155,6 Mrd. Dollar die größte Position seiner Gesellschaft, der Anteil am Portfolio beläuft sich auf etwa 40%. Angeblich überzeugte Buffetts Investmentmanager Ted Weschler den zuvor technologieskeptischen Berkshire-CEO 2016, in den iPhone-Konzern zu investieren. In den vergangenen Monaten nutzte die US-Börsenlegende Kursrückgänge bei Apple aus, um seine Beteiligung weiter auszubauen.
Damit befindet sich Buffett auf Konfrontationskurs zu Hedgefonds-Star Burry. Denn in dessen Portfolio nimmt eine Short-Wette gegen den Technologiewert den größten Raum ein. Die von Burry gehaltenen Put-Optionen auf Apple-Aktien besaßen Ende März ein Volumen von 36 Mill. Dollar, wie aus am Montagabend von der SEC veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Der Ausübungspreis und das Ablaufdatum der Optionen sind daraus indes nicht ersichtlich.
Burry ist wie Buffett für sein gutes Gespür bekannt. Sein Ruf gründet sich vor allem darauf, dass er 2007 die Finanzkrise vorhersagte und erfolgreich gegen den US-Häusermarkt wettete. Die Strategie des studierten Arztes, der seine medizinische Karriere einst zugunsten einer Investmentlaufbahn aufgab, spielt eine tragende Rolle im Buch „The Big Short“ von Michael Lewis – in der Verfilmung wurde Burry von Hollywoodstar Christian Bale gespielt.
Burry hat seine Reputation in jüngster Vergangenheit mehrfach untermauert: Bereits im November warnte er vor einem nahendem Aktiencrash, zudem nahm er vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs Rüstungswerte wie Lockheed Martin ins Portfolio auf. Für andere Tech-Werten ist der Manager offenbar optimistischer als für Apple. So nutzte er die Schwäche der US-Börsen zuletzt, um unter anderem bei der Google-Mutter Alphabet und der Facebook-Dachgesellschaft Meta einzusteigen.