Chemieverband

Steilemann soll Kullmann im Herbst an VCI-Spitze ablösen

Im Herbst soll Markus Steilemann, Vorstandschef von Covestro, zum Präsidenten des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) gekürt werden. Eine entsprechende Nominierung brachte das Verbandspräsidium auf den Weg.

Steilemann soll Kullmann im Herbst an VCI-Spitze ablösen

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Im Herbst soll Markus Steilemann, Vorstandschef von Covestro, zum Präsidenten des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) gekürt werden. Eine entsprechende Nominierung brachte das Verbandspräsidium auf den Weg, wie mitgeteilt wird. Steilemann tritt in dieser Funktion die Nachfolge von Evonik-Chef Christian Kullmann an, der das Amt seit März 2020 innehatte. Die Wahl findet nach den Angaben im Rahmen der Mitgliederversammlung am 29. September statt. Am Folgetag beginnt die auf zwei Jahre angelegte Amtszeit.

Dass Kullmann länger als üblich an der Verbandsspitze stand, hing mit seinem Vorgänger Hans Van Bylen zusammen. Dieser war Ende 2019 aus dem Henkel-Vorstand ausgeschieden und auf Bitten des Präsidiums noch bis Ende März geblieben, denn gemäß Verbandssatzung ist die Position an eine aktive Funktion in einem Unternehmen gebunden.

Steilemann (51) ist seit Juni 2018 Vorstandschef von Covestro, dem aus Bayer hervorgegangenen Kunststoffhersteller. Seine Karriere hatte der promovierte Chemiker und Betriebswirt 1999 bei Bayer begonnen, seit 2008 bekleidete er verschiedene Führungspositionen bei Bayer Material Science, der Vorgängergesellschaft von Covestro. Mit der Ausgliederung aus dem Bayer-Konzern rückte er in den Vorstand auf. Dem VCI gehört Steilemann seit März 2020 als Vizepräsident an, seit Juni 2020 ist er zudem Präsident von Plastics Europe, dem paneuropäischen Verband der Kunststofferzeuger.

Kullmann dürfte der Abschied von der Verbandsspitze schwerfallen, fühlt sich der studierte Wirtschaftshistoriker im politischen Umfeld doch sichtlich wohl. Zugleich hatten es die letzten beiden Jahre aber auch in sich, brach sich doch praktisch mit der Übernahme von Kullmanns Präsidentschaft die Coronakrise hierzulande Bahn. Mittlerweile haben der Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Wirtschaft die Pandemie als bedeutendstes Thema abgelöst, unabhängig davon, dass auch die Viruskrise noch nicht beendet ist.

Für den amtierenden wie auch für den künftigen VCI-Präsidenten wird die Arbeit dadurch nicht einfacher, ist die Chemieindustrie doch die energieintensivste Branche. Entsprechend groß ist die Furcht vor dem heiß diskutierten Energie-Embargo für russisches Öl und Gas. Insbesondere von Erdgas ist die Chemieindustrie stark abhängig, da der Energieträger nicht nur zur Stromerzeugung, sondern vor allem auch in den Prozessen und als Rohstoff in der Produktion eingesetzt wird.