Großbritannien

Sunaks Gegner nehmen Akshata Murthy ins Visier

Wer den britischen Schatzkanzler Rishi Sunak treffen will, schlägt derzeit verbal auf seine Frau Akshata Murthy ein. Neben Sozialneid spielt dabei Rassismus eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Sunaks Gegner nehmen Akshata Murthy ins Visier

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Akshata Murthy (42), die Frau des britischen Schatzkanzlers Rishi Sunak, ist von seinen politischen Gegnern ins Visier genommen worden. „Er sollte mit seiner Milliardärsfrau zurück nach Indien gehen“, forderte der Londoner Labour-Lokalpolitiker Peter Carpenter auf Twitter. Dass der konservative Politiker in Southampton geboren wurde, war dem älteren weißen Herrn wohl entgangen. Die Partei hat ihn suspendiert und wird ihn zu den Kommunalwahlen im Mai nicht antreten lassen.

Eine von Medien wie dem „Guardian“ und dem „Independent“ losgetretene Kampagne gegen die Tochter des Infosys-Gründers schürt solche Ressentiments. Man würde sie eher von der extremen Rechten erwarten. Es geht wie so oft um eine imaginäre globale Elite, die sich ihren Verpflichtungen gegenüber den ehrlichen und hart arbeitenden einfachen Menschen entziehen will. Sunak wird vorgeworfen, eine Green Card besessen zu haben, als er sein Amt antrat, und damit zumindest theoretisch den Vereinigten Staaten verpflichtet gewesen zu sein. Seine Frau wird misstrauisch beäugt, weil sie nach neun Jahren immer noch keinen britischen Pass hat. Doch Indien erlaubt keine doppelte Staatsbürgerschaft. Sie hätte also auf die indische Nationalität verzichten müssen – eine erstaunliche Forderung, wenn man bedenkt, wie offen das Vereinigte Königreich sonst für Bürger anderer Länder ist.

Murthy gehören 0,9 % an Infosys. Damit ist sie reicher als die Queen. Das lässt sich für Neidkampagnen instrumentalisieren. Man muss sich wundern, dass es nicht schon früher geschah. Murthy wird zudem Steuervermeidung vorgeworfen, weil sie „Non-Dom“-Status in Anspruch nimmt, d. h. sie zahlt Steuern auf Einkünfte aus der Infosys-Beteiligung in Indien und Steuern auf Einnahmen aus ihrem Immobilienbesitz in Kalifornien in den USA. Das ist nicht nur legal, sondern – wie bei vielen anderen „Non-Doms“ – durch ihre Nationalität, ihre Assets und ihren persönlichen Hintergrund kaum anders möglich. Der Status ist kein Steuerschlupfloch. Doch dürfte es Sunak schwerfallen, das alles zu erklären, während er Steuern und Abgaben erhöht.

                        (Börsen-Zeitung,

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