Targion-Wissenschaftspreis geht an Ekaterina Jussupow
Targion-Wissenschaftspreis
geht an Ekaterina Jussupow
fed Frankfurt
Wie integrieren Menschen Systeme der künstlichen Intelligenz in ihre Arbeit – und inwieweit hat die Bereitschaft, sich des Einsatzes von KI zu bedienen, Einfluss auf die Qualität des Arbeitsergebnisses? Mit dieser Frage hat sich die Nachwuchswissenschaftlerin Ekaterina Jussupow in einer Dissertation auseinandergesetzt, die von einer Jury aus Hochschullehrern und Unternehmenspraktikern mit dem Targion-Wissenschaftspreis für Wirtschaftsinformatik 2024 ausgezeichnet worden ist. Der Preis wird vom IT-Dienstleister und Berater Valantic alle drei Jahre vergeben.
Psychologie, Wirtschaft, Informatik
Jussupow bringt gleich mehrere Talente und Erfahrungen mit, die ihr den Zugang zum Thema erleichtert haben. Denn die Juniorprofessorin für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Darmstadt hat als Forschungsmitglied der Initiative Hessian.AI nicht nur einen engen Bezug zu den Fragen von künstlicher Intelligenz. Vielmehr hat sie in den vergangenen Jahren auch einen Bachelor in Psychologie (mit Betriebswirtschaft im Nebenfach) sowie einen Bachelor in vergleichender Literaturwissenschaft (mit Philosophie im Nebenfach) erworben und sich bei ihrem Masterstudiengang auf Fragen der Wirtschaftspsychologie konzentriert.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel nutzte den Anlass der Preisverleihung in Frankfurt, um auf die Bedeutung der Digitalisierung und auch des Einsatzes von künstlicher Intelligenz für die Ankurbelung des Produktivitätswachstums hinzuweisen – und damit auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Dabei spiele eine Rolle, wie intensiv KI genutzt werde.
Ein Ergebnis der Arbeiten von Jussupow ist, dass – auf Basis einer Studie über die Arbeit von Fachkräften in der Radiologie – der unvoreingenommene und wertschätzende Einsatz von künstlicher Intelligenz als Hilfsmittel letztlich zu besseren Entscheidungen führe als eine widerständige Arbeitshaltung, die in KI eine Bedrohung entdecke. Dabei kommt es bemerkenswerterweise nicht einmal unbedingt auf die Qualität der einzelnen Beiträge an, die die KI zur Verfügung stelle.