Erste Nachfolgeregelung

Thyssenkrupp: Henne soll Aufsichtsrat der Stahltochter führen

Ilse Henne, die seit Anfang des Jahres dem Konzernvorstand von Thyssenkrupp angehört, soll den Aufsichtsratsvorsitz bei der Stahltochter übernehmen. Sie folgt damit auf Sigmar Gabriel, der sein Mandat in der vorigen Woche niedergelegt hat. Drei weitere AR-Posten sind vakant.

Thyssenkrupp: Henne soll Aufsichtsrat der Stahltochter führen

Thyssenkrupp benennt Nachfolgerin für Gabriel

ab Köln

Nach dem Exodus im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel Europe zeichnet sich eine erste Nachfolge ab. Der Vorstand von Thyssenkrupp habe Ilse Henne als Nachfolgerin für den scheidenden Sigmar Gabriel für den Aufsichtsratsvorsitz vorgesehen, teilte der Mutterkonzern auf Anfrage mit. Prinzipiell soll die Nachbesetzung der vier vakant werdenden Stellen zeitnah erfolgen, „so dass mit dem Ausscheiden der jetzigen Aufsichtsratsmitglieder eine jeweils unmittelbare Nachfolge gewährleistet ist“.

Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung bei der Stahltochter hatten vorige Woche vier Mitglieder des Kontrollgremiums und drei Vorstände ihre Ämter niedergelegt. Während die Vorstände, darunter Vorstandschef Bernhard Osburg, mit sofortiger Wirkung gingen, gelten für die Aufsichtsräte gewisse Fristen. Für die beiden Vertreter der Kapitalseite, Gabriel und Elke Eller, sind es zwei Wochen.

Bei den Vertretern der Arbeitnehmerseite – hier nehmen AR-Vize Detlef Wetzel und Wilfried Schäffer ihren Hut – gestaltet sich der Nachfolgeprozess komplizierter, da die Gewerkschaft ein Wörtchen mit zureden hat. Sichergestellt ist jedoch, dass der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel stets paritätisch besetzt ist.

Gabriel-Nachfolgerin Henne, Jahrgang 1972, gehört dem Konzernvorstand seit Anfang dieses Jahres mit Zuständigkeit für Nachhaltigkeit, die Region Nordamerika und die Service-Einheit Information Management. Als CEO des Werkstoffhandels Material Services trägt Henne zudem die Verantwortung für das Geschäftsfeld. Für die Wahl in den Vorstand musste AR-Chef Siegfried Russwurm im vorigen November von seinem Doppelstimmrecht Gebrauch machen, da sich die Arbeitnehmerseite geschlossen gegen die Aufstockung gestellt hatte. Die studierte Sprach- und Literaturwissenschaftlerin arbeitet seit 1999 für den Traditionskonzern.

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