Topmanager von Mizuho werfen das Handtuch
mf
Die höchsten Manager der japanischen Finanzgruppe Mizuho müssen für ihre Fehler büßen. Mit ihrem vorzeitigen Rücktritt übernehmen Tatsufumi Sakai (62), Vorsitzender des Verwaltungsrates der Mizuho Financial Group, und Koji Fujiwara (60), Chef der Geschäftsbank Mizuho, laut japanischen Presseberichten die Verantwortung für schwere Betriebsstörungen ihrer Geldautomaten sowie ungenügende Vorkehrungen gegen Geldwäsche. Der genaue Zeitpunkt soll noch nicht feststehen, aber der Nominierungsausschuss von Mizuho sucht bereits nach Nachfolgern. Die Finanzgruppe dementierte die Berichte nicht.
Aufsicht wird aktiv
Der unmittelbare Auslöser für die Rücktritte ist offenbar eine bevorstehende Anordnung der Finanzaufsicht FSA gegen die Mizuho Bank und ihre Muttergesellschaft zur „Verbesserung der Geschäftstätigkeit“, weil sie illegale Überweisungen ins Ausland getätigt haben soll. Der Vorwurf steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ausfall der Geldautomaten. Bei der achten Systemstörung in diesem Jahr am 30. September hielt Mizuho nämlich die im Devisen- und Außenhandelsgesetz vorgeschriebenen Verfahren für die Abwicklung von Überweisungen ins Ausland nicht ein. Das Gesetz verlangt bei solchen Transaktionen von den Banken eine Bestätigung, dass ihre Kunden keine Geldwäsche betreiben.
Die Finanzaufsicht untersucht die Vorgänge bei Mizuho seit März und befragte dafür Dutzende Angestellte. Sie wirft der Geschäftsleitung vor, die Automatenpannen nicht gründlich genug untersucht und weitere Probleme nicht verhindert zu haben. Die Finanzgruppe selbst hatte ihre Top-Manager relativ milde für die Systemstörungen bestraft. Chairman Sakai wurde für ein halbes Jahr die Hälfte seines Gehaltes gestrichen. Der Chef der Mizuho Bank, Fujiwara, durfte anders als zuvor geplant den Posten von Sakai nicht übernehmen und musste für vier Monate ebenfalls auf die Hälfte seines Salärs verzichten.