Mit der Börsennotierung seiner Solutions Capital Management (SCM) in Frankfurt hofft Gründer und CEO Antonello Sanna, besseren Zugang zu deutschen Kapitalanlegern zu finden. Mit der Renell Bank als Advisor ist SCM seit Anfang Juni am Frankfurter Aktienmarkt.

Ex-Banker Sanna war viele Jahre im Wealth Management vor allem der Generali tätig. Er war an der Gründung von deren Banca Generali beteiligt und nahm dort diverse Führungspositionen ein. Seinen Vermögensverwalter SCM hat er 2009 gegründet. SCM hat etwa 600 private und institutionelle Kunden, knapp 1 Mrd. Euro Assets under Control und ist seit mehreren Jahren im Small-Cap-Segment Euronext Growth Milan (früher Aim) der Mailänder Börse notiert. Der Aktienkurs in Mailand hat binnen eines Jahres etwa 2 % auf 3,90 Euro verloren, notierte aber vor fünf Jahren noch bei deutlich über 10 Euro. Die Kapitalisierung liegt bei derzeit 7,8 Mill. Euro.

Für SCM arbeiten 35 Banker und Anlagespezialisten und 20 weitere Beschäftigte. Das Geschäftsjahr 2021 wurde mit einem Verlust von 272200 (i. V. 139500) Euro abgeschlossen. Das Unternehmen ist zuletzt auch durch eine Übernahme gewachsen und hat dadurch sein Mitarbeiternetz ausgeweitet.

Sanna erwartet sich durch die Börsennotierung in Deutschland eine stärkere Sichtbarkeit und zeigt sich erfreut über die Professionalität des Finanzplatzes. Ein Dual Listing ist für italienische Unternehmen eher ungewöhnlich. Die meisten italienischen Unternehmen, die sich dafür entscheiden, denken außerdem eher an Paris, Amsterdam oder auch New York. Doch Sanna, Jahrgang 1962, will gerade das Potenzial des deutschen Marktes nutzen.

Der gebürtige Mailänder Sanna und sein Team setzen stark auf Family Offices. Viele Familien hätten große Vermögen und Probleme, dieses an die nächste Generation weiterzugeben. SCM verwaltet Vermögen ab etwa 1,8 Mill. Euro und bietet diverse Produktlinien mit verschiedenen Risikoprofilen, legt aber keine eigenen Fonds auf. Italien mit seinen vielen Mittelständlern hat nach Ansicht Sannas großes Potenzial.