Fußball-Bundesliga

VW-Kommunikationschef künftig auch Aufsichtsratsvorsitzender beim VfL Wolfsburg

VW-Kommunikationschef Sebastian Rudolph ist künftig auch Vorsitzender des Aufsichtsratspräsidiums beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Er löst den früheren VW-Finanzchef Frank Witter ab.

VW-Kommunikationschef künftig auch Aufsichtsratsvorsitzender beim VfL Wolfsburg

VW-Kommunikationschef überwacht „Wölfe“

ste Hamburg

Man muss nicht dem Volkswagen-Vorstand angehören, um den Vorsitz im Aufsichtsratspräsidium der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH zu übernehmen: Den Posten beim Fußball-Bundesligisten übernimmt zum 1. August Sebastian Rudolph. Der gebürtige Hesse leitet seit dem Antritt von VW-Konzernchef Oliver Blume Anfang September 2022 die Konzernkommunikation in Wolfsburg und ist zugleich bereits seit 2019 für den Bereich Kommunikation, Nachhaltigkeit und Politik der VW-Sportwagentochter Porsche verantwortlich, die seit 2015 ebenfalls von Blume geführt wird. Die Personalie gab der Werksklub – VW ist Alleingesellschafterin der 2001 gegründeten VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, in die die Lizenzspielerabteilung des Vereins ausgegliedert wurde – nun drei Wochen vor Beginn der neuen Saison bekannt.

Lange nur Vorstandsmitglieder

Bei den „Wölfen“ ist der 47-Jährige Nachfolger von Frank Witter (65). Der bis 2021 amtierende Finanzvorstand von Volkswagen hatte die Aufgaben an der Spitze des Aufsichtsrats beim VfL Wolfsburg im April 2018 von Francisco Javier Garcia Sanz übernommen. Der Spanier (67), bis dahin im Vorstand des Fahrzeugbauers langjährig für das Beschaffungsressort zuständig, war im Aufsichtsrat des Bundesligisten im Juni 2009 Nachfolger von Hans Dieter Pötsch (73) geworden, damals Finanzvorstand und heute Aufsichtsratsvorsitzender von VW.

Dem Aufsichtsrat des VfL Wolfsburg, in dem unter anderem auch Pötsch, Betriebsratschefin Daniela Cavallo, ihr Vorgänger Bernd Osterloh sowie Personalvorstand Gunnar Kilian einen Sitz haben, gehört Rudolph seit Januar 2023 an. Er wurde Nachfolger des aus dem Konzernvorstand ausgeschiedenen ehemaligen VW-Einkaufschefs Murat Aksel. In Berlin aufgewachsen, habe er in der Jugend auch selbst im Verein gespielt, erklärte Rudolph damals dem „Kicker“ seine Verbindung zum Fußball und zum VfL Wolfsburg. Als Fan sei er erst bei Blau-Weiß 90 und später bei Tennis Borussia gelandet, jenem ehemaligen Erstligisten aus dem Berliner Westend, den damals eine Fan-Freundschaft mit dem VfL Wolfsburg verbunden habe. Daher stamme seine frühe Sympathie für die „Wölfe“.

Sportlich Mittelmaß

Anders als 2018, als der ehemalige Zweitligaspieler Witter an die Aufsichtsratsspitze rückte, übernimmt der promovierte Diplom-Politologe und ausgebildete Journalist Rudolph den neuen Posten beim VfL Wolfsburg nicht in sportlich unruhigen Zeiten. Vor sechs Jahren hatte sich der Verein die Zugehörigkeit zur Bundesliga zum zweiten Mal in Folge nur in der Relegation sichern können. Für den deutschen Meister von 2009 und den Pokalsieger von 2015 folgten erfolgreichere Spielzeiten, zuletzt aber ein Abrutschen ins sportliche Mittelmaß ohne Berechtigung zur Teilnahme an europäischen Cup-Wettbewerben.

Ob es für die Niedersachsen mit Rudolph an der Aufsichtsratsspitze und anderen Neubesetzungen wie auf dem Posten des Geschäftsführers Sport wieder aufwärts geht, ist offen. VW-Konzernchef Oliver Blume verwies anlässlich der Neuordnung im Aufsichtsrat auf den Generationswechsel. Man setze dabei auf Kontinuität und einen aktiven Manager. „Sebastian Rudolph ist ein sehr erfahrenerer Kommunikationsprofi und dem VfL seit vielen Jahren eng verbunden.“ Im Konzern verantworte er seit jeher auch Fußballthemen mit Erfolg. „Im Präsidium des VfL-Aufsichtsrats war er bereits an allen zentralen Entscheidungen beteiligt.“

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