Wagenknecht punktet in der Bevölkerung bei Wirtschaftsthemen
Wagenknecht punktet in der Bevölkerung bei Wirtschafts- und Finanzthemen
mpi Frankfurt
Dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) trauen Befragte die größte Kompetenz bei Wirtschafts- und Finanzthemen zu. 27% der rund 1000 Teilnehmer an einer Umfrage der Dr. Doeblin Gesellschaft für Wirtschaftsforschung halten den Parteivorsitzenden der CSU in diesen Themengebieten für kompetent. Kein deutscher Spitzenpolitiker erhält in der Umfrage einen höheren Wert. Söder verteidigt damit den ersten Platz, den er bereits bei der Befragung im Dezember 2023 mit 26% errungen hatte.
Es folgt auf Platz 2 Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der mit 24% drei Prozentpunkte dazugewinnen konnte. Das sind aber immer noch drei Prozentpunkte weniger als sein Höchststand bei früheren Befragungen. Einen deutlichen Sprung nach oben von Platz 6 auf Platz 3 macht Sahra Wagenknecht (BSW). Die Co-Vorsitzende des BSW gewinnt im Vergleich zu Dezember 7 Prozentpunkte auf 22%.
Wagenknecht vor Weidel
Damit überholt Wagenknecht die Co-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel. AfD und BSW dürften die Gewinner der im September stattfindenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden. Die AfD hat realistische Chancen, bei allen drei Wahlen als stärkste Kraft hervorzugehen. Die noch junge Partei BSW dürfte aus dem Stand zweistellige Werte erzielen und könnte dadurch bei den Regierungsbildungen das Zünglein an der Waage sein.
Der Bundesvorsitzende der CDU, Friedrich Merz, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) folgen in der Umfrage auf den Plätzen 5 und 6. 18% schreiben Merz und 16% Scholz Kompetenzen bei Wirtschafts- und Finanzthemen zu. Im Dezember hatten sich beide mit 17% noch den vierten Platz geteilt.
Frauen noch skeptischer
Insgesamt hält die deutliche Mehrheit der Befragten jeden einzelnen der Spitzenpolitiker für nicht kompetent. Frauen sind dabei noch skeptischer als Männer. Vier von zehn Frauen sprachen keinem einzigen Politiker Fähigkeiten bei Finanz- und Wirtschaftsthemen zu. Bei Männern liegt dieser Anteil bei 28%. Bei beiden Geschlechtern nimmt der Unmut im Vergleich zu der Befragung im Dezember zudem zu.
Geschlechterspezifische Unterschiede gibt es auch bezüglich der einzelnen Spitzenpolitiker. Alice Weidel ist die Einzige, der mehr Frauen als Männer Wirtschafts- und Finanzkompetenzen zusprechen. Christian Lindner, Friedrich Merz, Olaf Scholz und Robert Habeck (Grüne) wiederum schneiden bei Männern deutlich besser ab als bei Frauen. Bei Markus Söder und Sahra Wagenknecht ist die Differenz wesentlich kleiner.