Nicolas Peter verabschiedet sich mit dem bisher höchsten Jahresumsatz und -gewinn von BMW. Der Finanzvorstand, der in diesem Jahr 61 Jahre alt wird, geht nach der Hauptversammlung am 11. Mai in den Ruhestand, wie das Unternehmen am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung ankündigte. Nachfolger des seit Anfang 2017 als Finanzchef tätigen promovierten Juristen wird Walter Mertl (49). Peter ist seit 1991 in dem Münchner Unternehmen, der Betriebswirt Mertl seit 1998.

Mertl beweise seit mehr als zwei Jahrzehnten in unterschiedlichen Leitungsfunktionen des Finanz- und Vertriebsressorts sein großes Fachwissen und Führungskompetenz, lobt der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Reithofer. „Er verkörpert seit Jahren den Anspruch des Unternehmens auf nachhaltige Profitabilität in der Transformation.“ Der 1974 in Augsburg geborene Mertl leitet seit 2020 das Konzerncontrolling. Von 2013 an hatte er zunächst das Rechnungswesen und später das Controlling jeweils eines Konzernteils geleitet. Begonnen hatte er als IT-Spezialist für Finanzplanungssysteme.

Den scheidenden Finanzchef Peter bezeichnet Reithofer als großen Glücksfall für BMW. Das Unternehmen habe in den „vergangenen, hochvolatilen Jahren“ von dessen Erfahrungen und ausgeprägtem Urteilsvermögen profitiert. „Sein Wirken hat den exzellenten Ruf des Unternehmens am Kapitalmarkt und in der Öffentlichkeit gefestigt.“

Peters Vertrag war 2022 um ein Jahr verlängert worden. Eine solche kurze Verlängerung ist für Vorstände im Alter von etwa 60 Jahren üblich. Die früher gültige und weitgehend strikte Altersgrenze von 60 Jahren wendet BMW seit einiger Zeit flexibel an. Sie ist aber nach wie vor ein Richtwert. Peters Vorgänger Friedrich Eichiner war Anfang 2017 im Alter von 61 Jahren in den Ruhestand gegangen.

BMW kündigte am Donnerstag zudem an, dass Aufsichtsrat Kurt Bock der Hauptversammlung am 11. Mai für vier Jahre zur Wiederwahl vorgeschlagen wird. Der frühere BASF-Chef leitet den Prüfungsausschuss.(Börsen-Zeitung, 10.3.2023)