Geld verdienen mit Krieg, mit Sucht, mit Umweltzerstörung? Auf den ersten Blick ist das ein klares No-Go. Doch ganz so einfach ist es oft nicht. Einerseits möchte nicht jeder Anleger neben einer erquicklichen Rendite auch noch die Welt zu einem etwas besseren Ort machen. Und andererseits geraten manche Bewertungen, was denn eigentlich als „Sin Stock“, als eine Sündenaktie gilt, mit der Zeit ins Wanken.

Die Frage, wie viel Gewissen ein Depot verträgt, ist eine höchst individuelle und kann auch nur so beantwortet werden. Was gut und was richtig ist, liegt nämlich ganz im Auge des Betrachters. Aus Renditesicht war Tabak in der Vergangenheit ein Top-Investment, das Anlegern lange Zeit über 14% beschert hat – pro Jahr. Ein Raucher kann sich da durchaus fragen, ob er für seine Sucht nur zahlen oder daran mitverdienen will.

Eine Umbewertung hat vor gar nicht allzu langer Zeit die Rüstungsbranche erfahren. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine gelten Geldanlagen in diesem Bereich kaum noch als anstößig, sondern mindestens als legitim, helfen sie doch der aufstrebenden Demokratie, sich gegen den russischen Aggressor zur Wehr zu setzen. Rüstung dürfte auch in Zukunft renditeträchtig bleiben. Wichtig ist am Ende nur, dass Sie mit Ihren Investments gut schlafen können.