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Indirekte Immobilienanlagen

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Neben dem direkten Kauf einer Immobilie haben Privatanleger folgende Möglichkeiten in “Betongold” zu investieren: – ImmobilienaktienGeschäftszweck von Immobilienaktiengesellschaften ist die Vermietung und Verwaltung von Immobilien und/oder der Handel mit Immobilien. Die meisten deutschen Immobilien-AGs weisen eine geringe Marktkapitalisierung auf. Die größten Adressen sind Gagfah, IVG, Deutsche Euroshop und Alstria Office. Die wichtigsten Aktien fasst Ellwanger & Geiger im Deutschen Immobilienaktienindex (Dimax) zusammen (www.privatbank.de). -ImmobilienfondsDiese Fonds investieren vor allem in Haus- und Grundbesitz mit dem Ziel, eine möglichst hohe Wertsteigerung der Objekte und hohe Mieten zu erwirtschaften. Bei einem offenen Immobilienfonds handelt es sich um Sondervermögen mit mindestens 15 Grundstücken. Der Fonds kauft meist Gewerbeimmobilien und versucht, durch Vermietung und Wertsteigerung Erträge zu erwirtschaften. Da die Fondsanteile jederzeit gekauft oder verkauft werden können, investieren die Fondsmanager das Geld der Anleger nicht nur in Gebäude und Grundstücke, sondern auch in Zinspapiere oder ähnliche schnell verfügbare Anlagen. Die Liquiditätsreserve des Fonds muss mindestens 5 % des Fondsvermögens betragen, darf aber höchstens auf 49 % steigen. Wenn mehr Fondsanteile zurückgegeben werden, als flüssige Mittel vorhanden sind, darf der Fonds entweder Fremdkapital aufnehmen, was die Rendite belastet, oder muss Immobilien verkaufen. Ein Problem entsteht, wenn die Mittelabflüsse hoch sind und deshalb schnell viele Objekte verkauft werden müssen. Der Verkaufsdruck mindert den am Markt erzielbaren Preis. Sinkt der erzielbare Preis unter den vom Gutachter festgestellten Wert, ist ein Verkauf nicht mehr zulässig. Oft können dann nur die ertragsstarken Objekte veräußert werden, was die Rendite des Fonds weiter belastet. In den vergangenen Wochen wurden gleich mehrere offene Immobilienfonds (z. B. von KanAm, Axa, SEB und TMW) geschlossen. Wegen der Finanzkrise haben vor allem große Investoren aus den Fonds Vermögen abgezogen. Der Liquiditätsabfluss war so groß, dass die Fonds die Rückgabe von Anteilen für drei Monate aussetzen mussten. Dies geschieht zum Schutz der verbliebenen Investoren, deren Anteile durch Notverkäufe von Immobilien kräftig sinken würden. Gleichwohl geht die Schließung zu ihren Lasten: sie können für ein paar Monate nicht an ihr Vermögen heran. In der Branche wird nun über die Einführung von Sperrfristen und gesetzlichen Rückgabefristen nachgedacht. Tatsächlich besteht hier Handlungsbedarf. Bei den geschlossenen Immobilienfonds kann nur im Platzierungszeitraum investiert werden, sobald der Fonds über ausreichend Eigenkapital verfügt, wird er geschlossen. Mit dem Eigenkapital wird zusätzliches Fremdkapital beschafft. Die Fremdkapitalquote liegt zwischen 30 und 70 %. Das gesamte Kapital wird meist nur in ein Objekt investiert. Der Erwerber eines Anteils an einem geschlossenen Fonds wird Unternehmer mit allen Chancen und Risiken. Der Anleger bindet sich über die gesamte Laufzeit der Beteiligung. Es gibt keinen Börsenhandel oder tägliche Preisfeststellung mit Rückgabemöglichkeit an den Initiator. Ein vorzeitiger Ausstieg ist allenfalls über den allerdings bisher sehr engen Zweitmarkthandel möglich. Einnahmen erzielen geschlossene Immobilienfonds in der Regel aus Vermietung und Verpachtung; Wertsteigerungen des Objekts stehen nicht im Vordergrund. Bei Objekten im Ausland ergeben sich für den Anleger häufig noch Steuervorteile durch Doppelbesteuerungsabkommen (z. B. mit den USA). – Real Estate Investment Trust (Reits)Reits sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die sich auf Kauf, Verkauf und Verwaltung von Immobilien konzentrieren. Sie sind von den Unternehmensteuern befreit und müssen einen Großteil ihrer Gewinne ausschütten, die dann die Aktionäre versteuern müssen. Im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds, deren Anteilspreis im wesentlichen auf Gutachten basiert, wird der Wert der Reits-Aktien an der Börse direkt aus Angebot und Nachfrage abgeleitet. – Immobilienzertifikate